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Klimareporting

Erarbeitung der Grundlagen für verpflichtendes Unternehmens-Klimareporting in Deutschland

Projektinformationen
Projektnehmer

WWF Deutschland und und CDP Worldwide (Europe) gGmbH

Projektlaufzeit

01.11.2012 bis
31.07.2014

Fördersumme

453.115 Euro

Förderkennzeichen

03KSE051A

03KSE051B

Klimareporting leicht gemacht

Nationale und internationale Regulierungen, schwan­kende Energie- und Rohstoffpreise und von Kundinnen und Kunden eingeforderte Nachhaltigkeits­standards – für Unternehmen wird es immer wichtiger, das eigene Wachstum von den dabei entstehenden Emissionen zu entkoppeln.

Auf einen Blick

Die Wirtschaft steht vor der Herausforderung, Geschäftsmodelle zu ändern und Treibhausgase (THG) einzusparen. Gleichzeitig locken Innovationschancen. Deshalb ist es für Unternehmen wichtig zu wissen, an welchen Stellen in ihren Wertschöpfungsketten die meisten Emissionen entstehen und wie Alternativen dazu aussehen. Ein praktikables Instrument zur Erfas­sung und Bewertung dieser Daten gab es lange Zeit nicht. Stattdessen hielten umständliche Vorlagen in englischer Sprache besonders die Mittelständler vom so genannten Klimareporting ab. WWF Deutschland und das Carbon Disclosure Projekt (CDP) er­kannten die grundlegende Lücke und handelten. Mit dem Leit­faden „Vom Emissions­bericht zur Klima­strategie" legten sie erstmals eine einfache Anleitung auf Deutsch vor. Die Publikation vermittelt in wenigen Schritten eine ganzheitliche Strategie zum klima­freundlichen Umbau der Geschäftsprozesse.

Klimareporting – sperriger Begriff, innovative Praxis

Die Umweltverbände WWF und CDP engagieren sich seit vielen Jahren auf internationaler und nationaler Ebene gegen den Klimawandel. Es gehört zu ihren Aufgaben, auch auf Unternehmen Einfluss zu nehmen. Sie betonen, dass die Einhaltung international verein­barter Klimaziele nur gewährleistet werden kann, wenn Firmen tatsächlich ihren Emissions­ausstoß nachvollziehbar offenlegen und verringern.

Dazu braucht es eine Transparenzsystematik für das Klimareporting. Dafür werden die Daten zum CO2-Fußabdruck, also die direkten und indirekten Emissionen sowie die Energieverbräuche doku­mentiert und aufgezeigt wie daraus erfolgver­sprechende, klima- und zukunftsfreundliche Geschäftsstrategien entwickelt werden können.

Der anwendungsfreundliche Leitfaden

Der Leitfaden selbst soll nicht nur zur Auflistung von Emissionsquellen anregen, sondern einen strategisch-ganzheitlichen Blick auf den klimafreundlichen Umbau von Wertschöpfungsstrategien vermitteln. Er tut dies durch die Beantwortung von fünf grundlegenden Fragen. Zunächst geht es ums Verstehen: Welche kon­kreten Folgen hat der Klimawandel für das eigene Geschäfts­modell? Nach der hinführenden Klärung der grund­legenden Fragen geht es ans Identifizieren und Messen: Wo im Geschäftsprozess liegen die wesent­lichen Emissionsquellen und wie können Daten erho­ben werden? Darauf folgen das Berichtswesen und die Kommunikation: Wie können die Informa­tionen für die Darstellung nach innen und nach außen sinnvoll aufbereitet werden? Zuletzt heißt es Konse­quenzen für die Unternehmenssteuerung zu ziehen: Welche Chancen und Risiken lassen sich aus den Daten mit Blick auf die Zukunft ableiten? Wie bekommt man die Emissionen in den Griff?

Erprobt und mit der Wirtschaft abgestimmt

Mit einem gut durchdachten Konsultationsprozess setzten WWF und CDP von Anfang an darauf, dem neuen Leitfaden Akzeptanz und hohe Praxisnähe zu sichern. Unterstützt von der Unternehmensberatung PriceWaterhouseCoopers (PwC) entstand ein erster Entwurf.

Über diesen Entwurf diskutierten 28 Firmen aller Branchen und Größen, sechs Investoren, 14 Verbände, Stiftungen und Organisationen sowie 14 Beratungs­gesellschaften. Zehn ausgewählte Unternehmen testeten die Anwendbarkeit des überarbeiteten Dokuments schließlich vier Monate lang.

Die Internetplattform

In den ersten Konsultationsphasen wurde bereits der Wunsch nach einer Präsentation der Ergebnisse im Internet laut. Auf der Webseite stand der Leitfaden zusammen mit verschiedenen Hilfsmaterialien zur Anwendung zur Verfügung. Außerdem war dort ein Arbeitspapier abrufbar, das bestehende Methoden der „nicht-finanziellen Berichterstattung“, also zum Bei­spiel des Nachhaltigkeits-Reportings, dokumentierte. Im Jahr 2016 wurde der Online-Auftritt weiter zu einer Austausch- und Vernetzungsplattform ausgebaut.

  • Was sollte das Projekt erreichen?

    • Erarbeitung einer Systematik zur Erfassung CO2-verursachender und klimaschützender Prozesse im Unternehmen;
    • Herstellung von Akzeptanz durch ein standardisiertes Verfahren und Diskussion des Verfahrens mit betroffenen Unternehmen;
    • Erarbeitung von Materialien, die die Umsetzung des Verfahrens erleichtern;
    • Sensibilisierung der Unternehmen für Klimaschutz und Bereitstellung des geeigneten Handwerkszeugs für die Umsetzung klimafreundlicher Maßnahmen und die Reduzierung klimaschädigender Prozesse im Unternehmen.
  • Was hat das Projekt erreicht?

    • Veröffentlichung des abgestimmten Leitfadens in deutscher Sprache, der Strategien zur Umsetzung klimaschützenden Verhaltens in Unternehmen beinhaltet;
    • branchenübergreifende Diskussion des Leitfadens mit 28 Firmen, sechs Investoren, 14 Verbänden und Stiftungen und 14 Beratungsunternehmen;
    • Sensibilisierung von circa 500 Unternehmen, die in die Lage versetzt wurden, klimafreundliche Maßnahmen im Unternehmen umzusetzen und klimaschädigende Prozesse zu reduzieren.
  • Wie ging es weiter?

    Der Leitfaden, ein Vorlagenheft und Übersichtstabelle, die das Klimareporting vorhandenen Berichtsverfahren gegenüberstellt, sind verfügbar unter www.klimareporting.de/publikationen.

Beitrag zum Klimaschutz

Der Leitfaden stieß auf sehr positive Resonanz. Er wurde 803 Mal bis zum Jahr 2015 von der Webseite heruntergeladen und etwa 200 Mal verteilt. Wenn man davon ausgeht, dass 500 bis 750 Unternehmen im Zeitraum zwischen 2015 und 2025 eine durchschnittlich zu erwartende CO2-Verringerung aktiv durchführen, so entspricht dies nach Schätzungen von CDP einer Einsparung von 70 Millionen Tonnen.

„Wir wollen die existierenden Barrieren bei der Erstellung von Klimastrategien auflösen und in der Breite Unternehmen für das Thema gewinnen.“  Matthias Kopp, Projektleiter WWF Deutschland.

  • Checkliste der Erfolgsfaktoren

    • Darstellung der komplexen Zusammenhänge des Klimareportings in verständlicher Sprache in Verbindung mit einer Anleitung zur praktischen Umsetzung;
    • Bereitstellung von Werkzeugen, die es Unternehmen ermöglichen, Prozesse nachzuvollziehen und im Zeitverlauf einzuschätzen und mit anderen Unternehmen zu vergleichen.

Tipps und Tricks für interessierte Institutionen

Der entwickelte Leitfaden motiviert und befähigt Unternehmensakteurinnen und -akteure aber auch Wissenschaft­lerinnen und Wissenschaftler, Dienstleisterinnen und Dienstleister oder Nichtregie­rungsorganisationen, Klimareporting mit einer strategischeren Perspektive zu betrachten.

Der Leitfaden schafft Sicherheit

Die Wirtschaftsunternehmen zeigten ein erheblich größeres Interesse, sich im Projekt zu beteiligen, als erwartet. Ursprünglich waren sechs Probeanwendungen geplant. Schließlich wurde der Leitfaden gemeinsam mit interessierten Unter­nehmen insgesamt zehn Mal getestet. Es wurde deutlich, dass das Klimaberichtswesen eine neue Aufgabe ist, die ernst genommen wird, aber lange Zeit Unsicherheit erzeugte.

Ohne eine klare Anleitung wussten viele Unternehmen nicht, wie sie sich der Herausforderung angemessen nähern sollten. Die Veröffentlichung des Leitfadens wurde entsprechend sehr positiv aufge­nommen.

Immer mehr Gründe für Klimareporting

Für Institutionen, die Klimareporting unterstützen wollen, sind das entscheidende Nachrichten. Zum Einstieg in die Thematik können sie auf die Projekt­erfahrungen verweisen, bei denen etwa Themen des strategischen Risikomanagements eine zentrale Rolle spielten. Vor allem klimabezogene Finanzrisiken geraten seit Projektende immer stärker in den Blick, sodass ein sorgfältiges Klimamanagement für Unter­nehmen in Zukunft unverzichtbar sein wird.