Auf einen Blick
Mit dem Pilotvorhaben Sanieren 60plus soll die Zielgruppe der über 60-jährigen Eigentümerinnen und Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Wohnungseigentümerinnen und Wohnungseigentümer gezielt angesprochen und für eine energetische, gegebenenfalls altersgerechte Sanierung gewonnen werden. Anknüpfend an spezifische Motive und Bedürfnisse dieser Zielgruppe entwickelt das Projektteam Bausteine für einen innovativen, ganzheitlichen und dialogorientierten Kommunikations- und Beratungsansatz.
Das Thema Energieeffizienz wird mit weiteren Themen und Motiven, die für diese Zielgruppe eine besondere Rolle spielen, verbunden. Das heißt, relevante Fragen zu Komfort, Sicherheit im Wohnraum und Einbruchschutz, aber auch zur barrierefreien und -armen Wohnraumanpassung werden berücksichtigt.
Dazu entwickelt das Projektteam gezielte Informationsangebote und Entscheidungshilfen für eine energetische und altersgerechte Eigenheimsanierung. Beispielhaft wird dies in einer 90-minütigen Energieberatung mit Bezügen zu den Themen Wohnen im Alter, Barrierefreiheit und Einbruchschutz umgesetzt.
Energieberater und Handwerksbetriebe mit einem langjährigen Kundenstamm aus der Altersgruppe der über 60-jährigen werden als Multiplikatoren für die gezielte Ansprache geschult.
Die persönliche Ansprache wird durch ein bundesweit ausgerichtetes Internetportal ergänzt. Das Portal ist auf die Bedürfnisse der Zielgruppe 60plus zugeschnitten und bietet umfangreiche Informationen für ältere Eigentümerinnen und Eigentümer.
Die Kommunikations- und Beratungsangebote werden in den Pilotregionen Bremen,. Bremerhaven und Hannover exemplarisch erprobt. Die Ergebnisse der Umsetzung werden evaluiert.
Das Vorhaben wird von den Verbundpartnern ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung, Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), co2online, Bremer Energie-Konsens und Klimaschutzagentur Region Hannover durchgeführt.
Ziele
Durch gezielte Informations- und Beratungsmaßnahmen werden private Haushalte zur energetischen Eigenheim- und Wohnungssanierung angeregt und Handwerksbetriebe als Multiplikatoren geschult. Durch die energetische Sanierung werden Treibhausgasemissionen reduziert mit einer nachhaltigen Wirkung. Die entwickelten Informations- und Beratungsmaßnahmen können von den Pilotregionen auf andere Regionen übertragen werden.
Projektablauf
Zunächst wird ein zielgruppenorientiertes Kommunikationskonzept „Sanieren 60plus“ erarbeitet. Darauf aufbauend werden Beratungsangebote für ältere Eigentümer- und Eigentümerinnen von Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Wohnungseigentümer und -innen und Schulungskonzepte für Handwerkerinnen und Handwerker entwickelt und in den Regionen Bremen, Bremerhaven und Hannover getestet. Parallel dazu wird ein bundesweit ausgerichtetes Internetportal geschaffen, das auf die Bedürfnisse der Zielgruppe 60plus zugeschnitten ist. Die bei der Umsetzung dieser Angebote erzielten Wirkungen werden mit Hilfe einer Befragung der Nutzerinnen und Nutzer evaluiert. Abschließend werden das Kommunikationskonzept und die entwickelten Kommunikationsbausteine in einer kurzen Broschüre dargestellt.
Fazit
Durch den Kommunikationsansatz „Sanieren 60plus“ können Klima- und Energieagenturen mehr Menschen mit Ein- und Zweifamilienhäusern sowie Wohnungseigentum als zuvor erreichen. Denn sie können zusätzliche Kommunikationskanäle (zum Beispiel über Polizei, Wohnberatung, gegebenenfalls KfW) und -medien (inklusive Onlineportal) nutzen. Die Zielgruppe 60plus wird gezielter angesprochen als mit bisherigen Informationsangeboten. In der Konsequenz setzen die Eigentümer und Eigentümerinnen mehr und anspruchsvollere energetische Sanierungsmaßnahmen um. Damit können Energieverbrauch und CO2-Emissionen reduziert werden, gegebenenfalls bauliche Barrieren abgebaut werden.
Das Kommunikationskonzept soll im Herbst 2017 erstellt sein. Der Start der Webseite ist für Ende 2017 geplant. Die Broschüre zum Kommunikationsansatz „Sanieren 60plus“ soll im Sommer 2019 verfügbar sein.
ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung gGmbH Dr. Immanuel Stieß
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