Zehn Kommunen sind am 5. November 2019 als Sieger beim bundesweiten Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2019“ ausgezeichnet worden. Ihre vorbildlichen Projekte zeigen vielfältige Wege zu erfolgreichem Klimaschutz und zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Die Prämierung fand im Rahmen der 12. Kommunalen Klimakonferenz „Kommunale Beschaffung – Klima und Ressourcen im Blick“ www.klimaschutz.de/12.klimakonferenz statt. Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, übergab die Preise gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der kommunalen Spitzenverbände, des Umweltbundesamtes und des Deutschen Instituts für Urbanistik. Diplom-Meteorologe Sven Plöger moderierte die Veranstaltung.
Rita Schwarzelühr-Sutter gratulierte den ausgezeichneten Kommunen:
„Der Schlüssel zum Klimaschutz liegt in den Kommunen. Sie sind unverzichtbare Partner bei der Umsetzung der Energiewende und dem Erreichen der Klimaschutzziele. Deshalb ist das Engagement der Kommunen so wichtig. Unsere ausgezeichneten ‚Klimaaktiven Kommunen‘ sind Vorreiter und Vorbild zugleich. Wenn alle Kommunen in Deutschland so aktiv mitmachen, dann können wir unsere Klimaziele sicher erreichen. Kommunen, die im Klimaschutz vorangehen, motivieren ihre Bürgerinnen und Bürger und ortsansässige Unternehmen zu einem klimafreundlichen Verhalten und können auch andere Kommunen mitziehen. Die Gewinnerkommunen des Jahres 2019 zeigen, dass Klimaschutz Innovationen in der Wirtschaft ankurbelt und Lebensqualität für die Menschen schafft.“
Fotos von der Preisverleihung
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Die Preisträger und ihre Projekte
Kategorie 1: Ressourcen- und Energieeffizienz in der Kommune (22 Bewerbungen)
Vorbildliche Maßnahmen zur Minderung des Ressourcen- bzw. Energieverbrauchs in Kommunen, z. B. in den Bereichen Stadtplanung und -entwicklung, Mobilität und Fuhrpark oder Infrastruktur. Ebenso gefragt sind erfolgreich umgesetzte Projekte in der Abfall- und Abwasserwirtschaft, in Industrie- und Gewerbegebieten sowie durch Kopplung verschiedener Sektoren. Die Steigerung der Ressourcen- und Energieeffizienz kann dabei beispielsweise mit technischen, organisatorischen oder sozialen Maßnahmen verbunden sein.
- Stadt Eschweiler (Nordrhein-Westfalen): Faktor X-Baugebiet für Ressourcen- und Klimaschutz
- Kreis Plön (Schleswig-Holstein): Wärmeplanungskataster Plus
- Gemeinde Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog (Schleswig-Holstein): Wie aus (viel) Wind Wärme wird
Kategorie 2: Klimaanpassung in der Kommune (10 Bewerbungen)
Erfolgreiche kommunale Ansätze, die das Querschnittsthema der Anpassung an die Folgen des Klimawandels – wie stärkere und häufiger auftretende Starkregenereignisse, Stürme, Hitzewellen oder Trockenperioden – vor Ort voranbringen. Eingereicht werden können z. B. konkrete Maßnahmen, handlungsfeldbezogene oder fachübergreifende Strategien, planerische Instrumente oder Modellprojekte, um den Schutz der Bevölkerung sowie die Robustheit von Gebäuden, Infrastrukturen, Natur- und Erholungsräumen gegen zukünftige Extremwetterereignisse zu stärken. Synergien von Klimaanpassung und Klimaschutz sind wünschenswert.
- Stadt Frankfurt am Main (Hessen): Frankfurt frischt auf – 50% Klimabonus
- Landkreis Friesland (Niedersachsen): Erhaltung, Regeneration und Entwicklung des Moorgebietes von Moorhausen
- Stadt Freiburg im Breisgau (Baden-Württemberg): Klimaanpassungskonzept gegen Hitzebelastung
Kategorie 3: Kommunale Klimaaktivitäten zum Mitmachen (52 Bewerbungen)
Vorbildliche Aktionen, um Menschen zur Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen und/oder Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu motivieren, z. B. kommunale Kampagnen oder spezifische Angebote. Die Mitmach-Projekte können auch in Kooperation mit kommunalen Unternehmen oder anderen Dritten organisiert sein.
- Stadt Oldenburg (Niedersachsen): GeoTour „Klimaschätze in Oldenburg“
- Metropolregion Nürnberg (Bayern): CO2-Fasten-Challenge
- Landeshauptstadt Hannover (Niedersachsen): 25 Jahre Energie sparen in Schulen, Kitas und Verwaltung
Sonderpreis: Klimafreundliche kommunale Beschaffung (4 Bewerbungen)
Erfolgreich umgesetzte Projekte, rund um das Thema kommunale Beschaffung: Hier kann die Verankerung im öffentlichen Vergabeverfahren ebenso im Mittelpunkt stehen wie zum Beispiel klimagerechte Standards bei Neubau und Sanierung, beim Mobilitäts- und Fuhrparkmanagement, beim Ausbau der IT-Infrastruktur oder der Verpflegung. Gefragt sind auch interkommunale Einkaufsgemeinschaften oder solche zwischen Kommunen und anderen Einrichtungen.
- Stadt Ludwigsburg (Baden-Württemberg): Nachhaltige Beschaffung – gesund, kreislauffähig, klimafreundlich
Der Wettbewerb wird seit 2009 jährlich vom Bundesumweltministerium und dem Deutschen Institut für Urbanistik ausgelobt. Kooperationspartner sind der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag sowie der Deutschen Städte- und Gemeindebund. Der Wettbewerb richtet sich an Städte, Landkreise und Gemeinden. Die Jury besteht aus Vertreterinnen und Vertretern des Bundesumweltministeriums, des Umweltbundesamtes und der kommunalen Spitzenverbände. Bewerbungen waren in diesem Jahr in vier Kategorien möglich. Insgesamt wurden 88 Bewerbungen eingereicht.