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14. Juni 2023

Ausgezeichnetes Engagement im Klimaschutz: Energie-Scouts geehrt

Klimaschutzlösungen im eigenen Betrieb praktisch umsetzen: Das macht die Energy- und Energie-Scouts zu wichtigen Akteurinnen und Akteuren für mehr Klimaschutz in Deutschland sowie in acht weiteren europäischen Ländern. Dieses Engagement wurde nun geehrt.

Eine große Gruppe Menschen fotografiert aus der Vogelperspektive. Alle blicken in die Kamera.
Über die Jahre sind inzwischen rund 12.000 Azubis und junge Berufstätige zu Energy und Energie-Scouts qualifiziert worden.
© UNK/YEE/Wagenzik

Bei einer gemeinsamen Veranstaltung der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) beziehungsweise der Europäischen Klimaschutzinitiative (EUKI) geförderten Projekte „Unternehmensnetzwerk Klimaschutz“ und „Young Energy Europe“ wurden am 14. Juni 2023 die drei besten deutschen Energie-Scout Teams des aktuellen Jahrgangs und 18 europäische Energy Scout Teams für ihre Effizienzprojekte ausgezeichnet. Am gleichen Tag fand auch die Jahresveranstaltung des Unternehmensnetzwerks Klimaschutz statt, wo darüber diskutiert wurde, wie der Einsatz erneuerbarer Energien im Unternehmen gelingen kann. Die Preisverleihung bildete den Höhepunkt der dreitägigen Netzwerkveranstaltung in Berlin.

Europäische Energy Scouts: Grenzüberschreitenden Klimaschutz voranbringen

Energie-Scouts erfüllen drei Ziele gleichzeitig – sie sparen Energiekosten, bauen Energieeffizienz-Know-how in der Belegschaft auf und leisten einen Beitrag zur Reduzierung von Umweltauswirkungen der Wirtschaft. Jedes Jahr qualifizieren bundesweit knapp 60 Industrie- und Handelskammern über 1.000 Energie-Scouts in deutschen Unternehmen. Die Auszubildenden und jungen Fachkräfte durchlaufen dabei einen rund viertägigen Energieeffizienz-Crashkurs und setzen anschließend ein konkretes Energiesparprojekt um.

Analog dazu bildeten acht Auslandshandelskammern im Rahmen des von der Europäischen Klimaschutzinitiative (EUKI) des BMWK geförderten Projekts Young Energy Europe 210 europäische Energie-Scouts aus 84 Unternehmen im Jahr 2022 aus. Die European Energy Scouts haben in ihren Unternehmen im Jahr 2022 Treibhausgasminderungspotenziale von rund 34.000 Tonnen CO2 pro Jahr aufgedeckt. Diese ergeben sich aus Einsparpotenzialen von rund 47.000 Megawattstunden Strom und erheblichen Mengen an fossilen Energieträgern und Ressourcen wie Trinkwasser in betrieblichen Prozessen.

Gefragtes Know-how in Sachen Klimaschutz

Achim Dercks, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), lobte die wichtige Arbeit der Energy und Energie- Scouts für ihre Unternehmen: „Mit ihrem Know-how sind die Scouts gefragt wie nie! Denn die Unternehmen stehen vor der dringenden Herausforderung, steigende Klimaschutzanforderungen umzusetzen. Aus der Qualifizierung nehmen die Energy und Energie-Scouts ein offenes Auge für Einsparpotenziale, ein technisches Grundverständnis für Energie- und Ressourceneffizienz und die Fähigkeit mit, Verbesserungsmaßnahmen anzustoßen. Sie leisten damit einen echten Beitrag zur Energieeffizienz in ihren Betrieben.“

Stefan Wenzel, Parlamentarischer Staatssekretär im BMWK, erklärt:

„Die Energie-Scouts zeigen, dass die Transformation in Richtung Klimaneutralität auch auf Mikroebene funktioniert und in jedem Unternehmen unentdeckte Potenziale zur Energieeinsparung schlummern. Jede gesparte Kilowattstunde Energie leistet dabei einen Beitrag, die Klimaziele zu erreichen und senkt zugleich den Kostendruck für die Unternehmen. Damit beweisen die Energie-Scouts, wie engagiert und ambitioniert Energieeffizienz und Klimaschutz in Betrieben angegangen werden kann.“

In einer Keynote betonte Frauke Thies, Executive Director von Agora Energiewende, den Beitrag von Energy-Scouts und Energie-Scouts für die Transformation zur Klimaneutralität. Die Qualifizierung von Fachkräften und die Umsetzung vor Ort seien notwendige Voraussetzungen, um die europäischen Ziele und Zeitpläne, die im Rahmen des EU Green Deal festgelegt wurden, zu erreichen. Als Macherinnen und Macher bringen die Scouts ihre Unternehmen auf diesem Weg voran und werden gleichzeitig zu Vorbildern andere Unternehmen.

Die diesjährigen Gewinnerinnen und Gewinner aus Deutschland

Auf deutscher Seite hatten sich insgesamt 41 Teams in regionalen Entscheiden für die nationale Bestenehrung qualifiziert und traten in drei Kategorien für einen Platz auf dem Siegerpodest an. Allein die nominierten Energie-Scouts können ein jährliches Einsparpotenzial von über 5.000 Tonnen CO2 vorweisen.

  • Kategorie kleine Unternehmen

    In der Kategorie kleine Unternehmen überzeugte die Weber Verpackungen GmbH aus Wickede (Ruhr), Mitglied der IHK Arnsberg, die Jury mit einem Projekt zur Reduzierung des Druckluftbedarfs durch automatische Abschaltung. Ein elektropneumatisches Ventil in der Druckluftzuleitung jeder Maschine soll Druckluftverlusten entgegenwirken. Ist die Maschine abgeschaltet, schließt auch das Ventil und es kann keine Druckluft mehr entweichen. Insgesamt spart das Unternehmen mit der Maßnahme 20,4 Tonnen CO2 und 49,5 Megawattstunden pro Jahr ein.

  • Kategorie mittlere Unternehmen

    Bei den mittelständischen Unternehmen hatte die Memmert GmbH & Co. KG aus Schwabach (IHK München/IHK Akademie München) mit einer Optimierung der Lüftungssteuerung der Klimakammern die Nase vorn. Im Prüffeld der Entwicklung werden Klimakammern getestet. Diese erzeugen Abwärme, die aufgrund der Testbedingungen im Prüffeld aus dem Raum über einen Lüfter nach außen abgeführt werden muss. Das Team hat eine Steuerung eingebaut, die dafür sorgt, dass der Lüfter nur läuft, wenn die Temperatur überschritten wird. Dadurch läuft der Lüfter nur noch circa 13 Prozent der ursprünglichen Zeit, wodurch 59,58 Megawattstunden Wärmeenergie und 19,31 Tonnen CO2 pro Jahr eingesparten werden konnten.

  • Kategorie große Unternehmen

    In der Kategorie Großunternehmen konnte sich die Isringhausen GmbH & Co. KG aus Lemgo bei der IHK Lippe zu Detmold mit einem Energiesparprojekt an ihrem Durchlaufofen durchsetzen. Um eine Chargenvermischung verschiedener Federn zu vermeiden, müssen immer genügend freie Behälter zur Verfügung stehen. Durch den Einbau eines „Abweisblechs“ wird die Anzahl der freien Behälter auf maximal zwei begrenzt und damit die Kapazität des Ofens verdoppelt. Damit können 209 Megawattstunden und 42 Tonnen CO2-Äquivalenten eingespart werden.

Über das Unternehmensnetzwerk Klimaschutz

Im Unternehmensnetzwerk Klimaschutz (UNK) haben sich über 600 Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branchen zusammengeschlossen, um gemeinsam den betrieblichen Klimaschutz voranzutreiben. Kern ist eine Austauschplattform für Unternehmen, die ähnlich wie ein soziales Netzwerk funktioniert und die Möglichkeit bietet, fachliche und regionale Gruppen zu bilden. Gemeinsam mit den Industrie- und Handelskammern bietet das UNK darüber hinaus die Qualifizierung von Auszubildenden zu Energie-Scouts, den IHK-Zertifikatslehrgang Betriebliches Mobilitätsmanagement und ein Klimaschutz-Coaching als Starthilfe für Unternehmen an. Das Unternehmensnetzwerk Klimaschutz ist ein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördertes Projekt der Industrie- und Handelskammern. Zuwendungsempfänger ist die DIHK Service GmbH.

Über Young Energy Europe

Seit 2018 bieten die bilateralen Auslandshandelskammern in Bulgarien, Griechenland, Tschechien und Ungarn sowie seit 2021 auch Kroatien, Polen, Serbien und die Slowakei im Rahmen des Projekts Young Energy Europe eine Qualifizierung für junge Fachkräfte zum Energy Scout an. Bisher wurden 843 Energy Scouts qualifiziert und damit jährliche Stromeinsparpotenziale von 116.000 Megawattstunden in Unternehmen aufgedeckt. Mehr als 106.000 Tonnen CO2-Emissionen können so pro Jahr vermieden werden. Das Projekt Young Energy Europe wird im Rahmen  der Europäischen Klimaschutzinitiative (EUKI) vom Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.

Pressekontakte

Svenja Seegers
Kommunikation
Unternehmensnetzwerk Klimaschutz
Telefon: 0151 11313637
E-Mail: seegers.svenja@dihk.de

Max Junghanns
Projektleiter
Young Energy Europe
Telefon: 0151 11314660
E-Mail: junghanns.max@dihk.de