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07. Mai 2020

Die Schwarzbachtrasse in Wuppertal: ein Projekt von Bürgerinnen und Bürgern

Seit Dezember 2019 ist die Schwarzbachtrasse, ein zwei Kilometer langer Fuß- und Radweg in Wuppertal, zur Nutzung freigegeben. Rund 50.000 Menschen erhalten dadurch eine neue Anbindung – nach Jahrzehnten, in denen die Trasse brach lag.

Das Bild zeit Bauarbeiter, die die Brücke Langobardenstraße in Wuppertal sanieren.
© Wuppertalbewegung e.V.

Im 19. Jahrhundert als Eisenbahntrasse erbaut, heute ein stadtteilverbindender Fuß-, Rad- und Skateweg: die Schwarzbachtrasse in Wuppertal. Sie verläuft im Osten der Stadt vom ehemaligen Bahnhof Wichlinghausen in einer S-förmigen Schleife bis zum Ortsteil Langerfeld. Start des Umbauprojekts der stillgelegten Strecke war im Januar 2018. Seit Dezember 2019 darf der zwei Kilometer lange Weg nun begangen und befahren werden – für Autos ist er jedoch gesperrt. Rund 50.000 Menschen erhalten dadurch eine direkte Anbindung an die Nordbahntrasse, die ebenfalls zum Fuß- und Radweg umgebaut wurde. Die für das Frühjahr 2020 geplante feierliche Eröffnung mit Bundesumweltministerin Svenja Schulze musste aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden.

Eigentümerin der Trasse ist die Stadt Wuppertal. Die Wuppertalbewegung e.V., ein Verein von Bürgerinnen und Bürgern, die sich für Stadtentwicklung engagieren, ist Bauherr der Trasse. „Wir haben die Umbaumaßnahme von der Planung über die Antragsstellung für Fördergelder, die Beschaffung der notwendigen Eigenmittel bis hin zur Bauleitung vor Ort betreut“, sagt Carsten Gerhardt, erster Vorsitzender der Wuppertalbewegung e.V. Der Verein hat die förderfähigen Projektkosten vom Bundesumweltministerium (BMU) aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) erhalten: insgesamt 3.240.176 Euro. Zusätzlich stellte die Wuppertalbewegung e.V. Eigenmittel in Höhe von 360.019 Euro zur Verfügung.
Carsten Gerhardt: „Die größte Herausforderung war die Einhaltung des Budgets in Zeiten einer boomenden Baukonjunktur 2019. Wir mussten die bundesweite öffentliche Ausschreibung mehrfach wiederholen, mit identischem Inhalt, aber unterschiedlicher Darstellung. Das konnte die Preise in Summe nahezu halbieren.“

Die Schwarzbachtrasse vereint verschiedene Ingenieurbauwerke: drei Brücken, einen 29 Meter hohes und 179 Meter langes Viadukt sowie den 290 Meter langen Wichlinghauser Tunnel. Die Bauarbeiten begannen im Februar 2018. Zuerst musste die Trasse freigeschnitten sowie die Gefahrenbäume und der Müll beseitigt werden. „Die Entrümpelungsaktionen waren große öffentliche Mitmachaktionen. Sie waren notwendig, da die Trasse über Jahrzehnte zur illegalen Müllentsorgung genutzt worden war“, sagt Carsten Gerhardt. Anschließend wurden die Schienen und Schwellen auf dem Baufeld entfernt. Zudem musste der Schotter aus den Stahlbrücken entnommen und ihr Korrosionsschutz erneuert werden. Ein Teil des Schotters diente als Unterbau für den Weg. Aufgrund der historisch bedingten geringen Breite der eingleisigen Bahnstrecke gibt es heute keine getrennten Bereiche für zu Fuß Gehende und Radfahrende.

Die wesentlichen Arbeiten wurden bis Ende 2019 abgeschlossen: die Asphaltlegung, die Sanierungen des Viadukts, der Brücken und des Tunnels sowie die Hangsicherung, der Geländerbau und der Anschluss an die Nordbahntrasse. Für Restarbeiten, wie die Beleuchtung, musste der Tunnel im Januar 2020 noch einmal gesperrt werden.

Weitere Informationen zur Schwarzbachtrasse und zur Wuppertalbewegung e.V. finden Sie hier.