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03. Sept. 2018

Klimaschutz Kommunal: Rhein-Neckar-Kreis

Ein starkes Netzwerk

Gemeinsam sind wir besser – nach diesem Motto haben im Rhein-Neckar-Kreis nahezu alle Kommunen mit Unterstützung des Landkreises eine CO2-Bilanz erstellt. Noch wichtiger als die Daten ist dabei der enge, lebendige Austausch, der die Kommunen im Landkreis rund um das Thema Klimaschutz verbindet.

© Rhein-Neckar-Kreis
© Rhein-Neckar-Kreis
© Rhein-Neckar-Kreis

Landkreis mit Vorbildcharakter: Im baden-württembergischen Rhein-Neckar-Kreis ziehen viele Kommunen an einem Strang, um den Klimaschutz vor Ort zu verankern. Als erster Landkreis in Deutschland hat er sich das Ziel gesetzt, in allen seinen Kommunen eigene CO2-Bilanzen erstellen zu lassen. Die Kosten dafür trägt der Landkreis. Im Gegenzug verpflichten sich die kreisangehörigen Kommunen, bis zum Jahr 2020 eigene Klimaschutzkonzepte aufzustellen. Das Ziel: kreisweit aufeinander abgestimmte Klimaschutzmaßnahmen, die die gesamte Region fit für die Zukunft machen.

Für den Rhein-Neckar-Kreis mit seinen rund 546.800 Einwohnerinnen und Einwohnern spielt der kommunenübergreifende Klimaschutz seit Langem eine wichtige Rolle. Bereits 2010 fiel der Startschuss für die Entwicklung gemeinsamer Klimaschutzleitlinien. „Von Anfang an war klar, dass wir die Gemeinden dabei frühzeitig einbinden wollen und werden“, sagt Isabel Schonath, die zusammen mit Marius Weis das Klimaschutzmanagement im Landkreis verantwortet.

Hinter dem Erfolg steckt harte Kommunikationsarbeit

Ein erster wichtiger Baustein für das Klimaschutzengagement des Landkreises war das vom Bundesumweltministerium (BMU) im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) geförderte Klimaschutzkonzept für den Kreis. Auch die Stellen für Klimaschutzmanagerin Isabel Schonath und ihren Kollegen Marius Weis konnten mit Zuschüssen im Rahmen der Kommunalrichtlinie geschaffen werden. Beide Stellen konnten nach Ende des Förderzeitraums verstetigt werden. Insgesamt hat das BMU den Klimaschutz im Landkreis bereits mit mehr als 250.000 Euro unterstützt.

Die Erstellung der CO2-Bilanzen hat die regionale Energieagentur KliBA gGmbH, kurz für Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur Heidelberg – Rhein-Neckar-Kreis, übernommen. Mit einer kostenlosen Energieberatung für Bürgerinnen und Bürger leistet sie im Landkreis auch darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Dass aus der Idee, kreisweit CO2-Bilanzen aufzustellen, tatsächlich Realität geworden ist, war kein Selbstläufer, betont Isabel Schonath. Nach dem Aufruf durch Landrat Stefan Dallinger mussten Schonath sowie ihre Kolleginnen und Kollegen erst einmal in zahlreichen Gemeinderatssitzungen für das Projekt werben. „Kommunen einfach nur anzuschreiben und zu bitten, mitzumachen, reicht nicht“, so Schonath. „Man muss vor Ort sein, offene Fragen aufgreifen und sich Zeit für Gespräche nehmen.“ Die Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung im April 2014 mit dem baden-württembergischen Umweltminister Franz Untersteller brachte zusätzlichen Schub.

Überhaupt ist politischer Rückenwind ein guter Motor, weiß Isabel Schonath: „Es ist wichtig, dass die Landrätin oder der Landrat sowie der Kreistag engagiert hinter Plänen und Zielen für den Klimaschutz vor Ort stehen. Das öffnet viele Türen“, sagt Schonath. Auch eine gute Prise Geduld gehöre dazu, denn die Beschaffung der notwendigen Daten sei anfangs sehr aufwändig und nehme viel Zeit in Anspruch.

Ein lebendiges Netzwerk bewegt viel

Ein Erfolgsgeheimnis im Rhein-Neckar-Kreis ist die intensive Vernetzung und Kooperation, die die Kommunen verbindet. Der Auftrag von Schonath sowie ihren Kolleginnen und Kollegen lautet, den Austausch der Klimaschutzbeauftragten in den verschiedenen Städten und Gemeinden zu fördern und ein engmaschiges Netz von Kontakten zu knüpfen. Dieser Aufgabe gehen sie mit viel Begeisterung nach. „Das läuft wirklich hervorragend“, erzählt Schonath. „Wir treffen uns alle drei bis vier Monate und beschäftigen uns mit einem thematischen Schwerpunkt wie klimafreundliche Beschaffung oder Pfandsysteme für Kaffeebecher. Daraus entstehen jedes Mal viele interessante Gespräche und man bleibt auch über die Treffen hinaus in Kontakt.“

Jetzt gehen die Kommunen den nächsten Schritt

Mittelfristiges Ziel des Landratsamtes und dessen Eigengesellschaften ist es, die Treibhausgasemissionen noch deutlicher zu senken. Im Landkreis sollen sie bis 2020 um 20 Prozent beziehungsweise bis 2030 um 30 Prozent (gegenüber 2010) sinken. Das entspricht einer Abnahme um 4.500 Tonnen beziehungsweise 6.500 Tonnen pro Jahr.

Fast alle Kommunen sind nach der ersten CO2-Bilanzierung den nächsten Schritt gegangen: 33 der insgesamt 54 Kommunen haben inzwischen ein eigenes Klimaschutzkonzept erstellt, weitere sieben arbeiten daran. Bis auf eine Kommune wollen alle bis 2020 Klimaschutzkonzepte erstellt haben. Neben konkreten Projekten in den einzelnen Kommunen, wie dem Bau von Passivhäusern, Biomasse-Heizkraftwerken und Photovoltaik-Anlagen, stehen immer wieder auch gemeinsame öffentlichkeitswirksame Aktionen im Mittelpunkt. „Unser gemeinsames Stadtradeln kam zum Beispiel richtig gut an!“, freut sich Schonath. Bei der bundesweiten Aktion zur Förderung des Radverkehrs haben die Einwohnerinnen und Einwohner im Kreis in diesem Juni rund 490.000 Kilometer gestrampelt. Auch zur Earth Hour im März gab es in diesem Jahr mehrere Veranstaltungen. „Wenn sich die Kommunen zusammen tun und gemeinsam aktiv werden, können wir viel im Kreis bewegen und zahlreiche Menschen erreichen. Das Netzwerk macht uns stärker“, sagt Schonath.


Die einzelnen CO2-Bilanzen sowie Best practice-Beispiele aus dem Rhein-Neckar-Kreis sind auf www.klimaschutz-rnk.de einsehbar.

Auf einen Blick

Antragsteller

Rhein-Neckar-Kreis

Bundesland Baden-Württemberg

Projekte im Rahmen der NKI geförderten Klimaschutzstelle

Klimaschutzkonzept

Erstellung eines Klimaschutzkonzepts des Rhein-Neckar-Kreises und seiner Eigengesellschaften

Projektzeitraum:

10/2011 – 10/2012

Klimaschutzmanagement

Schaffung von zwei Stellen im Klimaschutzmanagement,  Förderung befristet,  seit 1. Oktober 2017 verstetigt

Projektzeitraum

10/2014 – 09/2017

Ansprechperson

Isabel Schonath
Tel. 07261 9466-7562
Fax 07261 9466-97562
isabel.schonath@rhein-neckar-kreis.de

Eigenbetrieb Bau und Vermögen Rhein-Neckar-Kreis
Dietmar-Hopp-Straße 8
74889 Sinsheim