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Klimaschutz Kommunal: "Zwei-zwei-zwei": Die Karlsruher Formel für den Klimaschutz

Mit einem breitgefächerten Ansatz zu anspruchsvollen Zielen

Die nordbadische Großstadt begegnet dem Klimawandel mittlerweile mit drei strategischen Bausteinen: Sie verwirklicht ihr ambitioniertes Klimaschutzkonzept, etabliert langfristig das Leitbild "Klimaneutralität" und setzt eine eigene Anpassungsstrategie mit Blick auf die Folgen des Klimawandels um. Beim Klimaschutzkonzept Karlsruhes – es wurde in Teilen durch das Bundesumweltministerium gefördert – beeindruckt neben den Zielen vor allem der breitgefächerte systematische Ansatz.

Als roten Faden für ihre Aktivitäten beim Klimaschutz hat die Stadt 2009 ein Klimaschutzkonzept erarbeitet. "Zwei-zwei-zwei", lautet griffig die dazugehörige Ziel-Formel. Denn bis 2020 sollen der Energieverbrauch und CO2-Ausstoß jährlich um zwei Prozent gesenkt und der Anteil erneuerbarer Energien verdoppelt werden. Das Klimaschutzkonzept listet 80 Handlungsfelder auf, in denen sich städtische Ämter und Betriebe engagieren. Karlsruhe legt besonderen Wert darauf, die Maßnahmen, Adressatengruppen, Fördermöglichkeiten und Partner strategisch zu verbinden und aufeinander abzustimmen. Drei ausgewählte Beispiele zeigen, wie differenziert die Stadt vorgeht:

Effizienz-Konvoi Waldstadt: Die Menge macht‘s

"Gemeinsam günstig Energie sparen" – unter diesem Motto startete die Stadt 2012 den "Effizienz-Konvoi". Im Modellgebiet Waldstadt wird erprobt, wie sich eine qualifizierte Beratung auf die Umset- zungsrate bei der energetischen Sanierung von Einfamilienhäusern auswirkt. Hausbesitzer konnten mit geringer Eigenbeteiligung eine umfassende Energieberatung in Anspruch nehmen. In der laufenden Projektphase unterstützt die Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur gGmbH (KEK) – Gesellschafter sind Stadt und Stadtwerke Karlsruhe – die Hauseigentümer beim Bilden geeigneter Sanierungsgruppen. So sollen Maßnahmen möglichst zeitgleich "im Konvoi" umgesetzt und dadurch Kostenvorteile, z.B. Mengenrabatte, genutzt werden. Für das Vorhaben gelang es der Stadt, wichtige Partner einzubinden, etwa das Landesumweltministerium, den Bürgerverein Waldstadt, die Architektenkammer Baden-Württemberg, die Handwerkskammer und die Kreishandwerkerschaft.

EnergieEffizienz-Netzwerk Karlsruhe: Know-how teilen

Die Stadt bietet Betrieben unter­­schie­d­­li­che Koope­ra­ti­­ons­mög­lich­kei­ten im Umwelt- und Energie­­be­reich an. Besonders groß geschrie­­ben werden dabei Vernetzung und Erfah­rungs­­aus­tausch. Wie gut ein solches Kooperationsprojekt funktionieren kann, zeigen die Ergebnisse des EnergieEffizienz-Netzwerks Karlsruhe. Zehn Unternehmen – vom Mittelständler bis zum Global Player – tauschen sich dabei regelmäßig über den effizienten Umgang mit Energie aus, "lernen" so voneinander. Die Bilanz: Sie sparen durch die in der Projektlaufzeit 2010 bis 2012 umgesetzten Maßnahmen jährlich rund 15.500 MWh Strom und Brennstoffe ein (Effizienzsteigerung: gut 6 %), die CO2-Minderung beträgt fast 8.500 Tonnen (über 11 %) pro Jahr. Das Bundesumweltministeriumhatte den Aufbau des Netzwerks im Rahmen des Projekts "30 Pilot-Netzwerke" gefördert, als Partner beteiligt waren auch die Stadtwerke, die IHK und das Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung. Jetzt wird eine Fortsetzung ohne staatliche Förderung vorbereitet. Die meisten bisherigen Teilnehmer werden weiter dabei sein, neue sollen hinzukommen.

EinSparProjekt an Karlsruher Schulen: Wissen weitergeben

In derzeit 45 Schulen "arbeitet" jeweils ein speziell geschultes Team aus Schülerinnen und Schülern, einer Lehrkraft und dem Hausmeister, "schulinternes Energiemanagement (sEM)" genannt. Die Teams sind mit Messgeräten und Infomaterial ausgestattet und werden zwei Mal im Jahr in Sachen Ressourceneinsparung fit gemacht. Sie tragen ihr Wissen in die Klassen, erarbeiten Vorschläge, wie mit Heizanlage, Beleuchtung, elektrischen Geräten und Wasser sparsam umgegangen werden kann, und leiten diese an die Verantwortlichen weiter. Die Schulen erhalten im Rahmen des Projekts eine monatliche Übersicht über ihren Heizenergie-, Strom- und Wasserverbrauch. Dadurch werden Erfolge schnell sichtbar, und die Motivation weiterzumachen steigt. Die Schulen, die der Stadt so Ausgaben ersparen, können über einen Teil der eingesparten Mittel selbst verfügen. Projekttage und Wettbewerbe, je nach Schulstufe unterschiedlich ausgestaltet, ergänzen das pädagogische Konzept. Ein erwünschter Nebeneffekt: Die Schülerinnen und Schüler wirken auch außerhalb der Schule als "Energiespar-Botschafter", übertragen das Gelernte in ihren Alltag. Das Projekt wird durch das Bundesumweltministerium gefördert.

Klimawandel: Karlsruhe erweitert seinen Ansatz

Das Karlsruher Klimaschutzkonzept bildet nicht nur einen Leitfaden für die Aktivitäten der Stadt beim kommunalen Klimaschutz. "Es war für die Stadt auch eine Art Initialzündung, die Herausforderungen des Klimawandels ganzheitlich, d.h. noch systematischer und koordinierter anzugehen", so Umweltbürgermeister Stapf. Mittlerweile ergänzen zwei weitere konzeptionelle Bausteine Karlsruhes strategischen Ansatz. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wurde untersucht, wie und mit welchen Maßnahmen die Stadt bis 2050 klimaneutral sein kann. Näheres hier:

Machbarkeitsstudie "Klimaneutrales Karlsruhe 2050" als PDF

Und ganz aktuell hat die Stadtverwaltung eine umfassende Anpassungsstrategie mit Blick auf die Folgen des Klimawandels erarbeitet und veröffentlicht. Mehr erfahren Sie hier:

Strategie "Anpassung an den Klimawandel" als PDF

Was Karlsruhe als nächstes vorhat und was genau die Formel "2-2-2" bedeutet, das erklärt Umweltbürgermeister Stapf im Video-Interview...

 

Kommune Stadt Karlsruhe
Bundesland & Größe

Baden-Württemberg
Fläche 173 km²

Einwohner 291.995 (Stand: 31.12.2011)
Projektname Umsetzung des Klimaschutzkonzepts der Stadt Karlsruhe
Projektzeitraum laufend, je nach Einzelprojekt unterschiedlich
Geplante Effekte Bis 2020 sollen der Energieverbrauch und der CO2-Ausstoß jährlich um zwei Prozent gesenkt und der Anteil erneuerbarer Energien insgesamt verdoppelt werden.
Ansprechpartner Klimaschutz

Das Thema ist projektbezogen auf verschiedene städtische Dienststellen und Gesellschaften verteilt. Eine Koordinationsfunktion übernimmt der Umwelt- und Arbeitsschutz, der u.a. den jährlichen Fortschrittsbericht erstellt.
E-Mail: umwelt-arbeitsschutz@karlsruhe.de

Ansprechpartner Öffentlichkeitsarbeit In der Regel projektbezogen.