3. BISKO-Fachaustausch: „Datenbereitstellung für die Treibhausgasbilanzierung“
Am 2. Juli 2025 veranstaltete die Agentur für kommunalen Klimaschutz (Agentur) mit dem Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu) einen Fachaustausch zum Thema „Datenbereitstellung für die Treibhausgasbilanzierung“.
Beteiligung von zahlreichen Akteursgruppen
Am dritten Fachaustausch zur Bilanzierungssystematik Kommunal (BISKO) beteiligten sich Vertreterinnen und Vertreter
- des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE),
- der Landesenergieagenturen und -ministerien,
- der Zukunft-Umwelt-Gesellschaft (ZUG),
- mehrerer Fachverbände (unter anderem vom Bundesverband der Energie und Wasserwirtschaft e.V., vom Verband kommunaler Unternehmen e.V. und vom Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks),
- des Kompetenzzentrums Kommunale Wärmewende
- sowie eines Verteilnetzbetreibers.
Ziel: Zugang zu Daten verbessern für vergleichbare Treibhausgasbilanzen
Daten für die Treibhausgasbilanz (THG-Bilanz) zu beschaffen, stellt viele Kommunen vor große Herausforderungen. Unklarheiten in Bereichen wie Zuständigkeiten oder Abfrageformaten erschweren den Prozess. Die Veranstaltung beleuchtete die unterschiedlichen Perspektiven von Nutzenden, Bereitstellenden und Lieferanten von Daten und bot Einblicke in deren bestehende Praktiken. Im Ergebnis erarbeiteten die anwesenden Akteure verschiedene Handlungsansätze zur Erleichterung der Datenbeschaffung und -bereitstellung. Ziel ist es, bestehende Strukturen besser zu nutzen, Schnittstellen zu schaffen und die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure zu verbessern.
Best-Practice-Beispiele: Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg
Wie die Datenbereitstellung optimiert werden kann, wurde anhand zweier Beispiele deutlich: In Rheinland-Pfalz setzt die Landesenergieagentur ein landesweit koordiniertes Datenmanagement ein, das eine hohe Abdeckung und stetige Datenlieferung durch verschiedene Netzbetreiber ermöglicht. Digitale Tools wie die „KommunalPlattform“ der Netze BW GmbH, machen Einspeise- und Verbrauchswerte jederzeit einsehbar und vergleichbar. Davon profitieren sowohl Bilanzerstellende als auch Anbieter von Bilanzierungstools.
Lösungsansätze: gemeinsames Verständnis und rechtliche Rahmenbedingungen schaffen
Der Fachaustausch zeigte, dass die benötigten Daten zum großen Teil vorliegen und auch die Bereitschaft vorhanden ist, diese zur Verfügung zu stellen. Herausforderungen ergeben sich aus teils inkompatiblen Datenformaten, fehlenden gesetzlichen Vorgaben und Standards. Die Vielfalt der Datenquellen und die Suche nach Ansprechpersonen verlangen den Akteuren viel Orientierung und Koordination ab.
Die erarbeiteten Lösungsansätze sind:
- Daten zentral auf Landesebene bereitstellen,
- vorhandene Strukturen und technische Lösungen aus bestehenden Berichtspflichten – wie aus der kommunalen Wärmeplanung – weiterverwenden,
- einheitliche Abfragedokumente und Vorlagen entwickeln und einsetzen,
- die rechtlichen Grundlagen für die Datennutzung konkretisieren und über Landesgesetze hinweg harmonisieren (zum Beispiel in Wärmeplanungs- oder Klimaschutzgesetzen)
- sowie regelmäßig auf Arbeitsebene Informationen austauschen – zum Beispiel zu Schornsteinfegerdaten – zwischen Landesakteuren und denjenigen, die die Daten bereitstellen.
Nächste Schritte
Im Anschluss an den Fachaustausch werden die Lösungsvorschläge weiter ausgearbeitet und der Austausch fortgesetzt, um das gemeinsame Verständnis der verschiedenen Akteure für die Datenbeschaffung und -bereitstellung zu stärken.
Bei Fragen zum Thema Treibhausgasbilanzierung und Klimaschutzmonitoring berät Sie gerne das Team der Agentur für kommunalen Klimaschutz – Informationen dazu finden Sie auf der Inhaltsseite „Bilanzierung und Monitoring“.