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07. Mai 2020

Die Gestaltung von Schule und Zukunft nicht anderen überlassen

Jugendliche ermutigen, ihre Schulen klimafreundlich zu gestalten – das ist das Ziel des NKI-Projekts „Schule·Klima·Wandel“. In Corona-Zeiten gestalten sich die Zusammenarbeit der Teilnehmenden und ihre Klimaschutzaktionen anders als gewohnt – völlig digital.

Das Bild ist eine Fotomontage. Zu sehen sind sechs Jugendliche, die ein bemaltes Papier in die Kamera halten.
© SV-Bildungswerk e.V.

„Change now“, „There is no planet B“, „Save our future“ – diese und unzählige weitere Botschaften waren am 24. April 2020 auf Plakaten vor dem Deutschen Bundestag in Berlin zu lesen. Insgesamt 10.000 Protestschilder wurden anlässlich der bundesweiten Demonstrationsaktion unter dem Hashtag #NetzstreikFürsKlima auf der Wiese ausgelegt. Aufgrund der Kontaktverbote wegen der Corona-Pandemie fand der eigentlich als Straßendemonstration geplante Klimastreik „Fridays for future“ als Online-Demonstration statt. Mit Erfolg: Mehr als 100.000 Teilnehmende folgten ihr im Livestream bei Youtube und in den Sozialen Medien. An der Aktion haben sich Mitglieder des Projekts „Schule·Klima·Wandel“ ebenfalls beteiligt.

Das bundesweite Projekt des Bildungswerks für Schülervertretung und Schülerbeteiligung e.V. (SV-Bildungswerk) ermutigt seit 2016 Jugendliche zwischen 13 und 20 Jahren, ihre Schule zu einem klimafreundlichen Lernort zu machen. „Unser Ziel ist, dass wir gemeinsam mit den Jugendlichen ihre Zukunft gestalten. Dafür bieten wir ihnen Workshops und Praxiswissen an, damit sie sich mit ihren Ideen aktiv einbringen können“, erklärt Lisanne Herrmann, Bundesfreiwilligendienstleistende in der Geschäftsstelle des SV-Bildungswerks in Berlin. Gefördert wird das Projekt „Schule·Klima·Wandel“ durch das Bundesumweltministerium (BMU) im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI). Außerdem wird es von der Stiftung Bildung und der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik (DeGeDe) unterstützt.

Um die Schülerinnen und Schüler fit zu machen, erhalten sie eine sechstägige Schulung zur Klima-Botschafterin oder zum -Botschafter. „Darin geht es inhaltlich neben Nachhaltigkeits- und Klimaschutzthemen auch um rhetorische Kompetenzen und Tipps fürs Präsentieren“, erklärt Lisanne Herrmann. Seit Projektstart wurden bundesweit bisher 138 Klima-Botschafterinnen und -Botschafter ausgebildet, die in einem Netzwerk zusammenarbeiten.

Im nächsten Schritt geht es darum, Wissen zu teilen. Deshalb besuchen die Schülerinnen und Schüler bundesweit andere Schulen und motivieren Gleichaltrige, ebenfalls Klimaprojekte – wie beispielsweise nachhaltige Projektwochen oder vegetarisches Schulessen – umzusetzen. 3.300 junge Menschen wurden auf diese Weise bisher erreicht. Doch die Klima-Botschafterinnen und -Botschafter sind nicht nur an Schulen aktiv. Sie bieten auch Workshops auf Veranstaltungen und in anderen Bildungseinrichtungen an – und seit Neuestem digital.

Aufgrund der Corona-Pandemie arbeiten seit acht Wochen die Mitarbeitenden in der Geschäftsstelle nicht mehr gemeinsam im Büro, sondern im Homeoffice. Diese Umstellung fiel Lisanne Herrmann gar nicht so schwer: „Wir sind es gewohnt, viel unterwegs und digital vernetzt zu sein. Und da derzeit keine Präsenzveranstaltungen stattfinden können, verlagern wir unsere Seminare in digitale Plattformen.“ Samira Ghandour, 15-jährige Klimabotschafterin aus Berlin, hat gerade ihren ersten Workshop mit Studierenden aus Wien per Videokonferenz umgesetzt: „Alle waren bei den Terminen gleichzeitig zugeschaltet – nach dem Ansatz „Learning by Doing“ lief das erstaunlich gut. Herausfordernd war jedoch, dass bei allen die Internetverbindung funktioniert und alle die Informationen bekommen.“

Und wie geht es bei der Bewegung „Fridays for Future“ weiter? Damit sich die Aktivistinnen und Aktivisten weiterhin fortbilden können, haben sie eine bundesweite Workshop-AG gegründet. Mehrfach in der Woche organisieren die Jugendlichen digitale Konferenzen. Klimaforscherinnen und -forscher sowie andere Expertinnen und Experten werden eingeladen, von ihrer Arbeit zu berichten. Auch die Klima-Botschafterinnen und -Botschafter des SV-Bildungswerk konnten schon mit zwei digitalen Workshops unterstützen. Die aktuelle Krise zeigt: Protest kann auch lautstark ohne Menschenmassen sein – dafür digital und im Internet.

Informationen zum Projekt „Schule·Klima·Wandel“ gibt es unter: www.schule-klima-wandel.de