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13. Mai 2025

Faktor Fläche - Nadelöhr der kommunalen Wärmewende?

Die Verfügbarkeit von Flächen für die Wärmewende könnte zu einem Engpassfaktor bei der Umsetzung werden. Für klimaneutrale Wärmeversorgung braucht es daher eine strategische Flächenvorsorge.

Symbolbild Flächennutzung
Symbolbild Flächennutzung
© @maxboettinger

Für die Wärmewende sind Flächen für die Wärmeerzeugung, -verteilung und -speicherung ein zentrales Thema, das viele Kommunen beschäftigt. Durch die Einführung der kommunalen Wärmeplanung wurde die räumliche Dimension der Wärmewende deutlich gestärkt hat.  Dennoch bestehen bei der Suche nach den hierfür erforderlichen Flächen weiterhin einige offene Fragen.

Deshalb widmete sich die Agentur für kommunalen Klimaschutz am 6. Mai 2025 im Rahmen ihrer Webinarreihe „Werkzeuge für die treibhausgasneutrale Kommune“ den Flächenbedarfen der Wärmewende.

Engpass Flächenbedarf in der Wärmeplanung

Im Rahmen des Webinars mit 148 Teilnehmenden aus dem gesamten Bundesgebiet erläuterte Robert Riechel, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) zunächst die Grundlagen des Themas Fläche in der Wärmewende. Außerdem ging er darauf ein, dass Flächenbedarfe die Umsetzung der Wärmeplanung erschweren könnten, wenn diese nicht frühzeitig mitgedacht werden.

Die vorgestellten Praxisbeispiele aus Stuttgart, Berlin und Wien zeigten, dass die Wärmeversorgungsinfrastruktur mit ihrem erheblichen Flächenbedarf oft mit anderen Nutzungen auf dem Immobilienmarkt konkurriert. Um bei einer verstärkten Verdichtung in vielen Kommunen dennoch Flächen zu finden, ist es daher notwendig, Investitionsstrategien und Baumaßnahmen räumlich und zeitlich zu koordinieren.

Flächen zur Umsetzung des Wärmeplans Rostock 2035

Es folgte eine Präsentation von Uwe Hempfling, Referent für Klima und Mobilität der Hansestadt Rostock, der den Teilnehmenden anhand eines Praxisbeispiels die Herausforderungen der Suche nach Flächen für Großwärmespeicher im Stadtgebiet vorstellte.

Im Zuge des Wärmeplans Rostock 2035 soll in der Stadt Rostock ein Erdbecken-Wärmespeicher entstehen, welcher den Energieüberschuss aus den Sommermonaten kostengünstig speichern kann. Dabei ist Rostock Teil eines EU-Forschungsprojektes, das große Erdbeckenspeicher als Beitrag für die Wärmewende untersucht.

Für die Wärmespeicher werden ungefähr acht bis zehn Hektar große Flächen benötigt, die zudem in zentraler Lage und nahe des Hauptleitungsnetzes der Stadt liegen müssen. Dafür definierte eine Machbarkeitsstudie im Jahr 2022 Standortparameter und konnte schließlich 32 Standorte identifizieren und bewerten. Aus diesen hat die Stadt Rostock inzwischen fünf potenzielle Speicherstandorte priorisiert, für die nunmehr der Prozess der Flächensicherung startet. Dies beinhaltet unter anderem die Verhandlungen über den Kauf der Fläche und die Einstellung entsprechender Finanzmittel in den Haushalt, bevor die konkrete Umsetzung, (zum Beispiel durch Bauleitplanung und Genehmigungsverfahren, beginnen kann. Ziel der Inbetriebnahme des ersten Wärmespeichers ist 2029/30.

  • Uwe Hempfling ist Referent für Klima und Mobilität der Hanse- und Universitätsstadt Rostock und stellte die Schwierigkeiten in der Umsetzung der bereits beschlossenen Wärmeplanung der Stadt vor, die damit zu den Vorreiterinnen der Kommunalen Wärmewende zählt.

Das Hauptziel der Veranstaltung war es, den Kommunen Anregungen und Impulse mitzugeben, entstehende Flächenbedarfe möglichst frühzeitig in die kommunalen Wärmepläne zu integrieren und ihre Strategien und Prozesse für eine Flächensicherung zu unterstützen. Hempfling bekräftigte dazu die Notwendigkeit, viele Akteure wie Ämter, Klimaschutzpersonal, Universitäten und Energieunternehmen an einen Tisch zu bringen, um mögliche Hemmnisse zu identifizieren, aber auch für eine breite Akzeptanz der Maßnahmen zu sorgen.  

Werkzeuge für die treibhausgasneutrale Kommune

Die Webinar-Reihe „Werkzeuge für die treibhaugasneutrale Kommune“ hat das Ziel, in 90 Minuten hilfreiche Tools und Instrumente sowie spannende Projekte und Praxiserfahrungen vorzustellen, die Kommunen dabei unterstützen, bis 2045 – oder früher – die Treibhausgasneutralität zu erreichen. Die nächsten Termine der Reihe finden Sie in unserem Veranstaltungskalender

  • Am 3. Juni 2025 geht es in der Reihe mit dem Thema Erfolgreiches Energiemanagement in Kommunen weiter. Alexander Nordhus, Leiter Kommunales Energiemanagement in Nürnberg, wird einen Input zum Thema erfolgreiches Energiemanagement in Kommunen geben und Ihre Fragen beantworten.
  • Am 1. Juli 2025 folgt ein Werkzeuge-Webinar zum Thema Klimaschutz auf Kläranlagen.