Klimaschutzkonzept in Osnabrück
Das Vorreiterkonzept in Osnabrück zeigt, wie die Stadt gemeinsam mit Verwaltung, Stadtwerken und Gesellschaft Schritt für Schritt klimaneutral werden will.
Die Maßnahme ist eines von mehr als 70 im Rahmen der Kommunalrichtlinie geförderten Projekten zum Förderschwerpunkt Integrierte Vorreiterkonzepte.
Projekttitel
Erstellung eines integrierten Vorreiterkonzeptes Klimaschutz für die Stadt Osnabrück
Projektnehmer
Stadt Osnabrück
Projektlaufzeit
01.01.2023 bis
31.12.2023
Projektkontakt
Stadt Osnabrück
Bierstr. 28
49074 Osnabrück
Fördersumme
93.664 Euro
Förderkennzeichen
67K22430
Förderprogramm
Auf einen Blick
Am 15. März 2022 hat der Rat der Stadt Osnabrück ambitionierte Klimaschutzziele beschlossen. Damit bekennt sich die Stadt klar dazu, ihre bisherigen Anstrengungen im Klimaschutz deutlich zu verstärken – mit dem Ziel, eine Vorreiterrolle im kommunalen Klimaschutz einzunehmen und einen spürbaren Beitrag zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens zu leisten.
Auslöser für den Beschluss war ein Antrag der Initiative „Osnabrück klimaneutral“, in dem sie forderte, die bisherigen Klimaziele der Stadt an die Vorgaben des Pariser Abkommens anzupassen. Konkret bedeutet das: Osnabrück solle spätestens bis 2040 klimaneutral werden – bestenfalls sogar bereits bis 2030. Auch die Stadtverwaltung selbst solle bis 2030 klimaneutral arbeiten, die städtischen Gesellschaften bis spätestens 2035.
Um zu zeigen, ob und wie diese Ziele erreicht werden können, wurde die Stadtverwaltung beauftragt, gemeinsam mit einem fachkundigen Dienstleister und unter aktiver Beteiligung der Öffentlichkeit einen konkreten Fahrplan zu entwickeln. Das Ergebnis ist der Aktionsplan „Vorreiterkonzept Klimaschutz der Stadt Osnabrück“.
Herausforderungen und Lösungen
Eine besondere Herausforderung war die knappe Zeit: Für ein gesamtstädtisches Klimaschutzkonzept werden normalerweise zwei Jahre oder mehr eingeplant – vor allem wegen aufwändiger Beteiligungsverfahren und komplexer Datenanalysen. In Osnabrück standen dafür jedoch nur zwölf Monate zur Verfügung. Zudem war die Förderung für Beteiligungsprozesse stark eingeschränkt, sodass nur wenige Formate darüber finanziert werden konnten.
Um trotzdem eine breite Beteiligung zu ermöglichen und dem großen Interesse aus der Stadtgesellschaft gerecht zu werden, stellte die Stadt zusätzliche Eigenmittel bereit. Insgesamt fanden in einem Jahr 14 offizielle Beteiligungsschritte statt – darunter verwaltungsinterne Arbeitsgruppen, Workshops mit Fachleuten und Multiplikator*innen, eine Bürgerbeteiligung vor Ort und online, zwei Sitzungen des Masterplanbeirats, Ausschussberatungen und je eine öffentliche Auftakt- und Abschlussveranstaltung.
Ergänzend dazu gab es zahlreiche informelle Formate: bilaterale Gespräche, E-Mail- und Telefonkontakte, Rückmeldungen von Interessengruppen und Zwischenergebnisse, die in anderen Gremien diskutiert wurden. Alle eingegangenen Anregungen wurden geprüft und – soweit möglich – in das Konzept integriert.
Eine besonders enge Zusammenarbeit bestand mit der Stadtwerke Osnabrück AG, die eine Schlüsselrolle für die Klimaneutralität der Gesamtstadt einnimmt. Im Prozess zeigte sich: Klimaneutralität bis 2030 ist nicht erreichbar, bis 2040 nur unter erheblichen Anstrengungen und passenden Rahmenbedingungen. Der Stadtrat folgte deshalb der Empfehlung der Gutachter*innen und legte das Jahr 2040 als Ziel für die Klimaneutralität von Stadt und Verwaltung fest.
Erfolge und Erfolgsrezept
Für die Entwicklung des Vorreiterkonzepts war es entscheidend, frühzeitig klare Prioritäten und Anforderungen zu definieren – sowohl inhaltlich als auch technisch. Auf dieser Basis wurde ein geeigneter externer Dienstleister ausgewählt.
Das Konzept sollte sich auf realistische, umsetzbare Maßnahmen konzentrieren und gleichzeitig höchste Ansprüche an Qualität und technische Tiefe erfüllen. Ein besonderer Fokus lag zudem auf der Rolle der Stadtwerke Osnabrück: Ihre Transformation und ihr Beitrag zur gesamtstädtischen Klimaneutralität wurden im Konzept gezielt analysiert und hervorgehoben.