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Klimaschutz Kommunal: Noch mehr (Wo)manpower für den Klimaschutz

Die bayerische Landeshauptstadt etabliert in ihrer Verwaltung zehn neue Stellen

Die Isar-Metropole mit ihren 1,4 Millionen Einwohnern hebt ihr Engagement für den Schutz des Klimas auf ein neues Level: Vom Sommer 2013 an unterstützen elf Klimaschutzmanagerinnen und -manager auf zehn neuen Personalstellen — nach der Kommunalrichtlinie aus Bundesmitteln gefördert — verschiedene Referate (Verwaltungseinheiten) der Stadtverwaltung. Koordination und Weiterentwicklung des umfangreichen Münchener Maßnahmenpakets zum Klimaschutz sind so vorerst gesichert.

München hat auf seinem Weg zum Klimaschutz bereits markante Meilensteine gesetzt: etwa das städtische Förderprogramm Energieeinsparung (FES) seit 1989, die energietechnische Fachbetreuung von Schulen und Kindergärten im städtischen Programm "Fifty-Fifty" von 1998, die Mitarbeit in internationalen Städtezusammenschlüssen wie Klima-Bündnis und Konvent der Bürgermeister sowie das "Integrierte Handlungsprogramm Klimaschutz in München", kurz: IHKM. Mit Letzterem werden vor allem solche Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt, die die Stadtverwaltung und ihre Beteiligungsgesellschaften selbst betreffen, beispielsweise das Sanieren städtischer Gebäude oder nachhaltige Beschaffung, aber auch der massive Ausbau der erneuerbaren Energien. Ergänzend hat die Landeshauptstadt das Bündnis "München für Klimaschutz" (MfK) gegründet. Dort werden gemeinschaftliche Klimaschutzprojekte mit Akteuren aus Wirtschaft und Wissenschaft, aus Verbänden und Institutionen entwickelt. 

Klimaschutz in einer komplexen Verwaltung ...

2010 nahm der Stadtrat das IHKM und sein erstes Maßnahmenpaket, das "Klimaschutzprogramm 2010", an. Der umfangreiche Maßnahmenkatalog wird alle zwei bis drei Jahre aktualisiert. Die Fachbetreuung des Klimaschutzprogramms 2010 war vom Bund im Rahmen der Klimaschutzinitiative gefördert worden. Die Ergebnisse können sich sehen lassen: In der Laufzeit 2010 bis 2013 wurden die CO2-Emissionen um 536.000 Tonnen pro Jahr reduziert; mit der Fortschreibung 2013 (Laufzeit 2014–2015) sollen 592.000 t CO2 pro Jahr eingespart werden.

München als größte Kommune Deutschlands hat komplexe Verwaltungsstrukturen: Zwölf Verwaltungseinheiten – 11 Referate plus Direktorium – beschäftigen zum Teil mehrere tausend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ihnen zugeordnet sind auch städtische Eigenbetriebe und Beteiligungsgesellschaften wie etwa Wohnungsbaugesellschaften und die Stadtwerke. Da verwundert es nicht, dass der gesamtstädtische Klimaschutz als Querschnittsaufgabe eine große organisatorische und fachlich-inhaltliche Herausforderung darstellt.

… erfordert eine eigene Organisationsstruktur …

Um Synergien zu nutzen, Maßnahmen besser abzustimmen und Entscheidungen zu beschleunigen, hat München in seiner Verwaltung eine eigene Arbeits- und Entscheidungs-Infrastruktur geschaffen: Der Lenkungskreis ­— die Referenten als oberste Entscheider ihrer Häuser —, geleitet von Münchens drittem Bürgermeister, steuert den gesamtstädtischen Klimaschutz und beschließt nach Vorlage derProjektgruppe. In dieser sind entscheidungsbefugte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Referate vertreten. Der Projektgruppe untergeordnet sind acht referatsübergreifende Arbeitsgruppen. Sie erarbeiten jeweils Maßnahmen zu einem von acht Handlungsfeldern des Münchener Klimaschutzprogramms, zum Beispiel zu Mobilität und Verkehr oder Bewusstseinsbildung. 

Mit einer passenden Organisationsstruktur allein ist es indes nicht getan, wie die Erfahrungen von drei Jahren zeigen — auch eine regelmäßige "Manöverkritik" ist notwendig. So wurde deutlich, dass etliche Arbeitsgruppen nicht so intensiv wie nötig arbeiten konnten. Gerade die gesamtstädtische und die überregionale Vernetzung ließen sich nicht mit genügend Konsequenz begleiten. Der Grund: Bis ins Jahr 2013 hinein mussten die neu hinzu gekommenen Aufgaben vom vorhandenen Personal zusätzlich zu den laufenden Arbeiten im jeweiligen Referat erledigt werden.

… und allerhand (Wo)manpower — in München: 9 plus 1!

Die Erkenntnis hat in München konkrete Veränderungen zur Folge. In jedem  städtischen Referat, das an der Umsetzung des Klimaschutzprogramms 2010 und seiner Fortschreibungen beteiligt ist, wird mindestens eine Stelle für Klimaschutzmanagement eingerichtet. Zum Stellenprofil gehören etwa der direkte Zugang zur Referatsspitze und das Vernetzen von Klimaschutzaktivitäten — referatsintern wie nach außen. Über die Mitarbeit in der Projektgruppe ist die Verbindung zum gesamtstädtischen Klimaschutzgeschehen sichergestellt.

Zwischen April und September 2013 nehmen elf neue Klimaschutzmanagerinnen und -manager auf zehn vollen Stellen ihre Arbeit in der Münchner Verwaltung auf.  Neun Stellen sind für die beschriebenen Aufgaben vorgesehen. Zusätzlich wird eine Stelle eingerichtet, um die Weiterführung des "Fifty-fifty"-Energiesparmodells in Schulen und Kindertagesstätten der Landeshauptstadt fachlich-inhaltlich zu unterstützen. Alle zehn Stellen werden vom Bundesumweltministerium für drei Jahre nach der Kommunalrichtlinie gefördert. 

Die öffentliche Auftaktveranstaltung für die neue Phase fand — ganz aktuell — am 2. Juli 2013 statt. Im Rahmen einer Pressekonferenz hießen Hep Monatzeder, Münchens für Klimaschutz zuständiger Bürgermeister, und Umweltreferent Joachim Lorenz die Neuzugänge im Münchner Klimaschutz offiziell willkommen. Dass ihr Anspruch ambitioniert ist, wurde deutlich: "Wir erreichen nun mit der gestärkten (Wo)manpower eine ganz neue Qualität im Klimaschutz." Im Anschluss trafen sich die frischgebackenen Klimaschutzmanagerinnen und -manager im Bauzentrum München zur öffentlichen Einführungsveranstaltung. Wir wünschen viel Erfolg!  

Kommune: Landeshauptstadt München
Bundesland & Größe: Freistaat Bayern, Fläche 310.71 km²
Einwohner: 1.443.122 Einwohner (31. März 2013)
Projektname: Fachliche Unterstützung bei der Umsetzung des Integrierten Handlungsprogramms Klimaschutz in München (IHKM) durch 9 Klimaschutzmanager(innen), zusätzlich ein(e) 50-50-Manager(in) für die Weiterführung des Energiesparmodells an Schulen und Kindertagesstätten der Landeshauptstadt München
Förderbaustein: Fachlich-inhaltliche Unterstützung bei der Umsetzung von Klimaschutzkonzepten oder Teilkonzepten; Förderung einer Stelle für Klimaschutzmanagement (9 Stellen); Klimaschutzmanagement für die Einführung und Weiterführung von Energiesparmodellen in Schulen und Kindertagesstätten (1 Stelle)
Projektvolumen: insgesamt 1.200.784 €
Förderquote: 65% der förderfähigen Kosten durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, 35% der förderfähigen Kosten plus zusätzlich entstehende Kosten der neuen Klimaschutzmanager(innen) durch die Landeshauptstadt München
Projektzeitraum: Mitte 2013 bis Mitte 2016
Geplante Effekte bis 2020: Die CO2-Einspareffekte des Integrierten Handlungsprogramms Klimaschutz in München belaufen sich für die zwei bereits beschlossenen Klimaschutzprogramme 2010 (Laufzeit 2010–2013) und 2013 (Laufzeit 2014–2015) auf 536.000 t CO2/Jahr bzw. 592.000 t CO2/Jahr und kumuliert bis zum Jahr 2030 insgesamt auf rund 20 Mio. t CO2. Zusätzlich sind alle 2–3 Jahre weitere Klimaschutzprogramme im Rahmen des IHKM geplant.
Ansprechpartner Klimaschutz:

Team IHKM: ihkm.rgu@muenchen.de

Ansprechpartner Öffentlichkeitsarbeit:

Referat für Gesundheit und Umwelt,
oeffentlichkeitsarbeit.rgu@muenchen.de