Direkt zum Inhalt

Login

Teilen Sie Ihr Wissen, diskutieren Sie aktuelle Themen und lassen Sie sich von anderen zu neuen Vorhaben inspirieren. Melden Sie sich jetzt für die Klimaschutz-Community an. Wir freuen uns auf Sie!

Sie haben sich bereits in der Vergangenheit registriert und können sich nun nicht mehr einloggen? Aus technischen Gründen ist es notwendig, sich über die Funktion “Passwort vergessen?” ein neues Passwort anzufordern. Vielen Dank für Ihr Verständnis!

Anweisungen zum Zurücksetzen Ihres Passworts werden an die E-Mail-Adresse gesendet, die Sie in Ihrem Benutzerkonto hinterlegt haben.

Klimaschutz konkret

Fortbildung und Qualifizierung von Klimaschutzberatern/innen und Handbuch für Klimaschutzberater/innen

Projektinformationen
Projektnehmer

Bundesverband für Umweltberatung e.V., Deutsches Energieberater-Netzwerk e.V.

Projektlaufzeit

01.07.2009 bis
30.06.2012

Fördersumme

650.546 Euro

Förderkennzeichen

03KSE005A

03KSE005B

Gut beraten durch gute Weiterbildung

Kommunaler Klimaschutz ist anspruchsvoll und vielseitig – eine Aufgabe, die ohne die richtige Qualifikation und die richtigen Partnerinnen und Partner nicht zu meistern ist.

Auf einen Blick

In den Anfangsjahren der Nationalen Klimaschutz­initiative (NKI) waren nur wenige Kommunalbeam­tinnen und -beamte in der Lage, umfassende Klima­schutzkonzepte umzusetzen. Gleichzeitig gab es für die Klimaschutzberatung noch kein klares Qualifikations­profil. Es fehlte an Fort­bildungen, maßgeschneiderten Fach­informationen und Nachschlagewerken. Das Projekt Klimaschutz konkret des Bundes­verbands für Umweltberatung (bfub) e.V. in Zusam­menarbeit mit dem Deutschen Energieberater-Netz­werk (DEN) e.V. wollte diese Lücke schließen. Das bereits 2012 abge­schlossene Projekt leistete dabei Pionierarbeit.

Gesucht: Expertinnen und Experten für Klimaschutzkonzepte

Mit dem Integrierten Energie- und Klimaschutz­programm (IEKP) aus dem Jahr 2007 und der NKI von 2008 stellte die Bundesregierung wichtige Weichen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Da es sich bei Klimaschutz nicht um eine Pflicht­aufgabe der Kommunen handelt, musste dem Thema zunächst eine breite Akzeptanz verschafft werden. Politik, Verwal­tung und Bürgergesellschaft vor Ort musste der neue Weg des CO2-Sparens nahe gebracht werden. Dazu bedurfte es der Entwicklung des inter­disziplinären Berufs­bildes Klimaschutzberaterin beziehungs­weise ‑berater.

Durch die NKI erhalten Kommunen seit dem Jahr 2008 finanzielle Unter­stützung bei der Erarbeitung ihres jeweiligen Klimaschutz­konzepts. Im Rahmen dessen müssen sie zum Beispiel CO2-Einspar­potenziale ermitteln und eine Bürgerbeteiligung ermöglichen. Diese teilweise anspruchsvollen Anfor­der­ungen sind im Verwaltungsalltag nicht routine­mäßig verankert, was das Engagement für den Klima­schutz erschwert. Deshalb entwickelten die beiden Umwelt­beratungs­verbände bfub und DEN schon 2009 ein erstes Weiter­bildungs­projekt zur Klimaschutz­beratung. Vier aufeinander abgestimmte Bausteine setzten neue Qualitätsstandards in der Beratung zum kommunalen Klimaschutz.

Mit technischer und kommunikativer Kompetenz

Das Deutsche Energieberater-Netzwerk e.V. stellte die technische Expertise zur Verfügung, der Bundesver­band für Umweltberatung e.V. steuerte Wissen zu Fragen der Bürger­beteiligung und Kommunikation bei. Gemeinsam entwarfen sie ein Paket aus Basis­lehr­gängen und Seminaren für Fachexpertinnen und ‑experten, einem Handbuch, einer qualifizierten Beratungsdatenbank und einer Seminarbedarfs­ermittlung für Kommunalmitarbeiterinnen und ‑mitarbeiter. Bei Workshops speziell für Verwal­tungsangestellte wurde schnell sichtbar, welche Hür­den in komplexen Förderprogrammen stecken – vor allem für kleinere Kommunen. Die so gewonnenen Erkenntnisse flossen in die Entwicklung der Fortbil­dungsmodule ein.

Vier Bausteine der Professionalisierung

Als zentrales Qualifizierungsangebot entstand der Basislehrgang zur Klimaschutzberaterin beziehungs­weise zum Klimaschutzberater. Er vermittelte Wissen vom Umgang mit Förder­programmen über Projekt­management und Marketing bis hin zur Daten­erfassung beim CO2-Ausstoß.

Ergänzungsseminare rundeten die Qualifizierungs­maßnahmen ab. Aus den Lehrgangs­unterlagen entstand während der Projektlaufzeit ein weiterer Baustein der Professiona­lisierung: das zweibändige kostenpflichtige Handbuch. Es war in Form einer Loseblattsammlung aufgebaut und konnte so ständig aktualisiert werden.

Nach der erfolgreichen Kursteilnahme am Basis­lehrgang erhielten die neu qualifizierten Klimaschutz­beraterinnen und -berater darüber hinaus die Berech­tigung zum Eintrag in die Datenbank auf der Internet­seite des Projektes. Über die Projektlaufzeit wuchs die Datenbank so zu einer echten Ressource heran, die Kommunen passend zu ihrem Beratungs­bedarf Exper­tise vermittelt. Sie ist auch heute noch ein nachgefra­gtes Instrument. Nur wer die nötigen fachlichen Voraussetzungen erfüllt, kann in die Datenbank aufgenommen werden.

Langfristige Ergebnisse

Das bereits im Jahr 2012 abgeschlossene Projekt Klimaschutz konkret hat mit der Klimaschutzberater­datenbank ein dauerhaftes Erbe hinterlassen. Mit ihrer Hilfe haben Kommunen immer noch einen schnellen Zugriff auf qualifizierte Beratung. Das Handbuch wird allerdings seit 2012 nicht mehr aktualisiert.

  • Was sollte das Projekt erreichen?

    Im Rahmen des Projektes sollte der inhaltliche Fortbildungsbedarf der einzelnen Akteurinnen und Akteure im Klimaschutz ermittelt, eine Qualitätssicherung der agierenden Expertinnen und Experten im Klimaschutz eingeführt, sowie ein spezielles Beratungs- und Qualifizierungsangebot entwickelt werden. Somit sollte eine Struktur für die Beratung von Kommunen im Klimaschutz aufgebaut werden.

  • Was hat das Projekt erreicht?

    Mit Projektende konnten 177 Abonnentinnen und Abonnenten für das Handbuch für Klimaschutzberaterinnen und -berater gewonnen werden. Weitere Bestellungen sind auch nach Projektende eingegangen. Die Zahl der Interessierten blieb jedoch hinter den Erwartungen zurück. Dies lag unter anderem daran, dass parallel ein thematisch ähnliches Handbuch kostenfrei durch ein anderes NKI-Projekt zur Verfügung gestellt wurde.

    Die Datenbank für Klimaschutzberaterinnen und -berater bringt Kommunen und Expertinnen und Experten zusammen. Zum Projektende waren 134 über das Bundesgebiet verteilte Klimaschutzberaterinnen und -berater freigeschaltet. Sie erfüllten die Qualitätsrichtlinie in der Datenbank und konnten somit auch das Qualitätssiegel erwerben.

    Zum Ende des Projektes hatten insgesamt 199 Personen den Basislehrgang zur Klimaschutzberaterin beziehungsweise -berater absolviert. Insgesamt 191 Teilnehmerinnen und Teilnehmer besuchten die Ergänzungsseminare.

  • Wie ging es weiter?

    Das Handbuch kann kostenpflichtig beim Bundesverband für Umweltberatung e.V. in der Version von 2012 bestellt werden. Die DEN-Akademie bietet weiterhin den Lehrgang zur Klimaschutzberaterin beziehungsweise zum Klimaschutzberater unter www.den-akademie.de/programm an. Auch können Interessierte in der Klimaschutzdatenbank weiterhin nach passenden Expertinnen und Experten unter www.klimaschutzberaterdatenbank.de suchen.

Beitrag zum Klimaschutz

Der Klimaschutzeffekt von Klimaschutz konkret kann nicht unmittelbar in eingesparten Tonnen Kohlen­dioxid beziffert werden. Die Teilnahme an den Fortbildungen qualifizierte die Fachkräfte, bessere Klimaschutzkonzepte für Kommunen zu erstellen.

Die Reduktion von Treibhausgasemissionen wurde erleichtert, wird aber erst mit der Umsetzung des jeweiligen Konzeptes wirksam. Das reichhaltige Beratungsangebot förderte bei Kommunen zudem die Bereitschaft, den Klimaschutzweg einzuschlagen.

  • Checkliste der Erfolgsfaktoren

    • Beratungslandschaft in einer Datenbank abbilden und so die Sichtbarkeit und Möglichkeit zur Kontaktaufnahme zu Klimaschutzberaterinnen und -beratern in der Region erleichtern;
    • Kursbausteine nacheinander (weiter-) entwickeln und Kursangebote stufenweise anpassen;
    • Anreize und Möglichkeiten für die Teilnahme an Weiterbildungsangeboten schaffen und dabei die Kosten berücksichtigen.

Tipps und Tricks für interessierte Institutionen

Die im Projekt entwickelte Beratungsstruktur steht den Kommunen weiterhin zur Verfügung.

Nachfrage vorhanden

Der Basislehrgang zur Klimaschutzberaterin oder zum Klimaschutzberater sowie die Ergänzungsseminare wurden während des Projektzeitraums von 199 Interessierten besucht. Weitere 111 Menschen beleg­ten die kommunalen Workshops zur Bedarfser­fassung am Anfang und Ende des Projektes. Sie bestätigten den signifikanten Schulungsbedarf.

Das Projekt Klimaschutz konkret zeigte allerdings, dass die Markteinführung neuer Kursangebote Zeit braucht. Statt einer parallelen Entwicklung mehrerer Projekt­module sollte ein stufenweiser Aufbau erfolgen. Die Bedarfs­erfassung und -entwicklung in kommuna­len Workshops steht dabei sinnvollerweise am Anfang. Wenn die Fortbildungswünsche ermittelt sind, kann der Aufbau von Lehrgängen und Daten­banken sowie anderer Produkte starten, die den Fortbildungsbedarf nach und nach bedienen. Auch die Evaluation und möglicherweise die Aktualisierung der Lernangebote sollten nicht zu kurz kommen.

Tipps zur Nutzung der Datenbank

Die Datenbank der Beraterinnen und Berater, das Herzstück des Projektes Klimaschutz konkret, ist weiterhin aktiv. Klimaschutzberaterinnen und ‑berater, die sich dort eintragen möchten, können sich auch heute noch auf der Internetseite registrieren. Nach der Überprüfung ihrer Qualifikation werden sie entsprech­end ihrer Spezialisierung freigeschaltet.

Zwei unter­schiedliche Zugangswege ermöglichen die Aufnahme in die Daten­bank: erstens die erfolgreiche Teilnahme am angebotenen Lehrgang und zwei­tens die nachweis­bare Erfahrung in der Erstellung geförderter Klimaschutz­konzepte.

Knappe Kassen als Hemmschuh für Weiterbildung

Für Kommunalmitarbeiterinnen und -mitarbeiter stellen die mit einer Weiterbildung einhergehenden Kosten ein nicht zu unterschätzendes Hindernis dar. Da Klimaschutz vielfach nicht als erste Priorität wahr­genommen wird, erwiesen sich Kursgebühren als häufig genannter Grund für die Ablehnung von Fortbildungs­anträgen bei den Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern. An dieser Stelle wird empfohlen, noch stärker auf die Nutzungsmöglich­keiten staatlicher Weiterbildungsförderprogramme wie der Bildungsprämie hinzuweisen.

Vor allem die veranschlagten fünfzig Euro für das Handbuch stellten sich als hohe Hürde heraus. Daran konnte auch die wertige Aufmach­ung nichts ändern. Die Publikation stieß nicht auf das erwartete Interesse, weil sie als zu teuer empfunden wurde.

Da die Aktualisierung der Loseblattsamm­lung 2012 eingestellt wurde, soll an dieser Stelle nur aus Dokumentationszwecken kurz auf ihren Inhalt eingegangen werden.

Der erste Band umfasste Informationen zu Förderprogrammen und Organisa­tionen des Klima­schutzes. Weitere Themen waren inhaltliche Anforderungen an Klimaschutzkonzepte sowie die Vorstellung von Bilanzierungsinstrumenten, Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit und die Bear­beitung von Einzelthemen wie Bauen oder Verkehr. Der zweite Band enthielt vor allem Beispiele für Aktionsvorschläge. Der praxisorientierte Ordner sollte aufzeigen, wie fertige Klimaschutzkonzepte aussehen können, Teilkonzepte realisiert wurden oder Kommunen von anderen Kommunen lernen können.

Weiterführende Informationen