Direkt zum Inhalt

Login

Teilen Sie Ihr Wissen, diskutieren Sie aktuelle Themen und lassen Sie sich von anderen zu neuen Vorhaben inspirieren. Melden Sie sich jetzt für die Klimaschutz-Community an. Wir freuen uns auf Sie!

Sie haben sich bereits in der Vergangenheit registriert und können sich nun nicht mehr einloggen? Aus technischen Gründen ist es notwendig, sich über die Funktion “Passwort vergessen?” ein neues Passwort anzufordern. Vielen Dank für Ihr Verständnis!

Anweisungen zum Zurücksetzen Ihres Passworts werden an die E-Mail-Adresse gesendet, die Sie in Ihrem Benutzerkonto hinterlegt haben.

Klimafreundlich investieren. Kommunales Divestment und nachhaltiges Re- Investment

Ein Sondierungs- und Dialogprojekt für Kommunen zum Thema nachhaltige Investitionsstrategien

Wie können Kommunen Gelder aus klimaschädlichen Geldanlagen abziehen (Divestment) und ihre Finanzen und Kapitalanlagen in nachhaltigen Neu-Investitionen anlegen? Das Projekt informiert kommunale Akteur*innen mithilfe von Schritt-für-Schritt-Anleitungen und verschiedener Best-Practice-Beispiele, wie das nachweislich gelingt.

Logo Klimafreundlich investieren
Projektinformationen
Projektnehmer

Adelphi Research gGmbH,
Forum Nachhaltige Geldanlagen e.V.,
Klima-Bündnis der europäischen Städte mit indigenen Völkern der Regenwälder | Alianza del Clima e.V.

Projektlaufzeit

01.01.2018 bis
30.11.2020

Projektkontakt

adelphi research gGmbH
Herr Dr. Till Sterzel
Alt-Moabit 91
10559 Berlin
sterzel@adelphi.de
https://kommunales-divestment.de

Fördersumme

543.339,15 Euro

Förderkennzeichen

03KF0070A/B/C

Wie können Kommunen Gelder aus klimaschädlichen Geldanlagen abziehen (Divestment) und ihre Finanzen und Kapitalanlagen in nachhaltigen Neu-Investitionen anlegen? Das Projekt „Klimafreundlich investieren“ informiert kommunale Akteur*innen mithilfe von Schritt-für-Schritt-Anleitungen und verschiedener Best-Practice-Beispiele, wie das nachweislich gelingt.

Auf einen Blick

Kontext des Projekts

Klimaschutz birgt auch Chancen für den Finanzsektor. Der Abzug von Geldern aus klimaschädlichen Geldanlagen (Divestment) und ihre nachhaltige Neu-Investition sind ein wichtiger Baustein für ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategien, die einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele leisten.

Zielgruppe

Die hauptsächliche Zielgruppe des Projekts sind kommunale Akteur*innen wie Mitarbeitende in Finanzämtern, Bürgerinitiativen und im Klimaschutzmanagement. Weiterhin richtet sich das Vorhaben an Entscheider*innen und Mitarbeitende in der Kommunalpolitik und Verwaltung, Finanzinstitutionen und (Landes-)Ministerien sowie die engagierte Zivilgesellschaft.

  • Was sollte das Projekt erreichen?

    Ziel des Projekts war es, Divestment und nachhaltiges Re-Investment mit und in Kommunen weiter auszubauen und zu stärken. Unter „Divestment“ versteht man den Abzug von Geldern aus Unternehmen, deren Geschäftsfelder in der Extraktion, Verarbeitung und dem Vertrieb fossiler Energieträger liegen. Die Umlenkung vorhandener Geldanlagen als innovative, klimafreundliche Strategie wird derzeit von Kommunen selten gesehen.

    Innerhalb des Projekts wurden drei Wirkungsbereiche entwickelt, um Kommunen für das Thema zu sensibilisieren und dazu zu befähigen, ihre Geldanlagen unter klimafreundlichen, nachhaltigen Gesichtspunkten zu analysieren und alternative, klimafreundliche Re-Investitionsmöglichkeiten zu nutzen. Im Laufe der Zusammenarbeit mit den Kommunen entwickelte sich ihre Eigenwahrnehmung für ihre treuhänderische Verantwortung und ihren Einfluss auf den Klimaschutz. Die Wirkungsbereiche waren:

    1. Sondierung, also Untersuchungen zur Beurteilung und Abschätzung des Potentials von kommunalem Divestment
    2. Initiierung und Förderung eines konstruktiven Dialogs, unter anderem zur Beseitigung von Hemmnissen, zwischen Vertreter*innen von Vorreiter-Kommunen, Expert*innen und anderen Akteur*innen
    3. Unterstützung bei der Initiierung und Beschleunigung von kommunalem Divestment und nachhaltigem Re-Investment
  • Was hat das Projekt erreicht?

    • Im Zuge des Projekt wurden 32 Veranstaltungen für mehr als 50 Kommunen durchgeführt. Dabei lernten die Teilnehmenden, was kommunales Divestment und nachhaltiges Re-Investment ist und wie sie es umsetzen können. An den Terminen haben insgesamt 418 Personen der primären und 297 Personen der sekundären Zielgruppe teilgenommen.
    • Das Projektteam hat Verantwortliche von 15 Kommunen mithilfe speziell angepasster Informations- und Workshop-Formate intensiv zu Divestment und nachhaltigem Re-Investment bilateral beraten.
    • Die Stadt Köln realisierte die Weiterentwicklung ihrer nachhaltigen Anlagerichtlinien mit Fokus auf Klimaschutz im Rahmen der Beratertage des Projekts.
    • Um Kommunen in der Umsetzung von Divestment und nachhaltigem Re-Investment zu helfen und den Prozess bundesweit weiter zu verbreiten, wurden folgende Materialien veröffentlicht und verbreitet:
    1. Leitfaden mit schrittweisen Handlungsempfehlungen zum Divestment und zur langfristigen nachhaltigen Ausrichtung kommunaler Finanzen und Kapitalanlagen in Deutschland: Das Papier richtet sich an die primäre kommunale Zielgruppe und beschreibt, anhand von Beispielen aus Vorreiterkommunen, wie der Abzug von Geldern aus klimaschädlichen Geldanlagen und deren nachhaltige Neu-Investition in deutschen Kommunen nachweislich gelingt - Der Leitfaden wurde in den ersten sechs Monaten bereits über 2000 Mal heruntergeladen.
    2. Strategiepapier „Divestment und nachhaltiges Investment stärken – Handlungsempfehlungen für Verantwortliche in Bund, Ländern und Kommunen“ Verantwortliche auf der kommunalen, Landes- und Bundesebene erhalten 17 Handlungsempfehlungen, um die folgenden drei Ziele für kommunales Divestment und nachhaltiges Re-Investment zu erreichen: eine flächendeckende und einfachere Umsetzung, einen optimalen Zugriff auf Informationen zu nachhaltigen Geldanlagen, eine höhere Sichtbarkeit der überzeugenden Argumente, Erfolgsbeispiele und Vorteile nachhaltiger Geldanalagen. Das Strategiepapier wurde in den ersten drei Monaten über 1000 Mal heruntergeladen.
    3. Fallstudien von kommunalem Divestment und nachhaltigem Re-Investment in Vorreiterstädten: Die Studien stellen dar und belegen, dass eine doppelte Rendite (ökonomisch und ökologisch) bei gleicher oder überwiegend höherer ökonomischer Rendite erzielt werden kann. Außerdem zeigen sie, dass der Prozess unkompliziert und vielseitig gestaltbar ist und nachhaltige Geldanlagen einen wesentlichen Baustein ganzheitlicher Nachhaltigkeitsstrategien von Kommunen sind. Zudem sind die Risiken überschaubar, da durch Divestment und nachhaltiges Re-Investment die Transformationsrisiken, physische Risiken und Reputationsrisiken geringer sind beziehungswiese werden.
    • Das Projektteam hat einen generalisierten Divestment- und nachhaltigen Re- Investmentprozess für Kommunen in Deutschland empirisch identifiziert. Der Leitfaden erklärt, wie dieser schrittweise und nachweislich erfolgreich gelingt.
  • Wie ging es weiter?

    • Projektende war am 30.11.2020
    • Gemeinsam mit dem Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (IFEU) wurde eine Skizze erarbeitet, wie kommunales Divestment und nachhaltiges Re-Investment in die Fokusberatung aufgenommen werden soll.
  • Beitrag zum Klimaschutz

    • Die Vorbildwirkung von Kommunen im Bereich Klimaschutz ist von unschätzbarem Wert. Das Projekt stärkte diese Rolle, indem es kommunale Akteur*innen informierte, wie Gelder in Aktien, Anleihen, Beteiligungen, Fonds und anderen Anlagen desinvestiert und investiert werden können. Die Bereiche Dekarbonisierung, Klimaschutz und die treuhänderische Verantwortung von Kommunen begünstigen sich gegenseitig und stellen keinen Widerspruch dar.
    • Das Projekt trug einen indirekten, jedoch nicht zu unterschätzenden Beitrag zur öffentlichkeitswirksamen Stigmatisierung bestimmter klimaschädlicher Branchen, Unternehmen und Geschäftsmodelle bei.
    • Im Laufe des dreijährigen Projekts betrug die angestoßene Minderung der zu verantwortenden Treibhausgas- Emissionen etwa 45.000 Tonnen CO2-Äquivalente.
    • Einer der wichtigsten Beiträge zum Erreichen der globalen Klimaschutzziele ist die Verlagerung von Finanzkapital. Dessen Umlenkung durch kommunales Divestment und nachhaltiges Investment kann Minderungen von Treibhausgasemissionen anstoßen.
  • Tipps und Tricks für interessierte Institutionen

    Besondere Erfolge: Siehe dazu die Zeile „Was hat das Projekt erreicht“?

    Tipps zur kommunalen Umsetzung und bundesweiten Verbreitung von Divestment und nachhaltigem Investment:

    Siehe Leitfaden und Strategiepapier und die Materialien unter „Was hat das Projekt erreicht?“

    Hauptherausforderung, die erst nach mehrmaligen systematischen Anläufen erfolgreich überwunden wurde, und damit verbundenen gewonnenen Erkenntnisse:

    • Die ursprüngliche sekundäre Zielgruppe wurde durch weitere deutsche Städte, Gemeinden und Landkreise etc. erweitert, nachdem sich eine offizielle Begleitung von bis zu fünf kreisfreien Städten zu einem kommunalen Divestment- und Re-Investment-Prozess in der jeweiligen Kommune und auch aufgrund der Kürze der dann zur Verfügung stehenden Projektzeit als unrealistisch darstellte.
    • Trotz des großen Interesses der Kommunen an dem Projekt und an dem Thema führte die Erweiterung der Zielgruppe zu keiner steigenden Nachfrage nach dem Begleitungsangebot. Deshalb entwickelte das Projektteam niedrigschwellige Formate für Kommunalvertreter*innen, die einem ersten Austausch und einer Sensibilisierung für das Thema dienen sollten. Diese Strategieänderung führte zur einer Übererfüllung mehrerer Ziele hinsichtlich der Anzahl durchgeführter Dialogformate und erreichter Kommunen. Die Kombination von niedrigschwelligen Formaten, unterstützenden Materialen, Veröffentlichungen und Beratungen begünstigte anvisierte Chancen für Kommunen, Divestment- und Re-Investmentprozesse aufnehmen oder vorantreiben zu können.
    • Akquirieren von Kommunen in ähnlichen Projekten: Wenn einzelne Kommunen eine intensive Begleitung ihres Projekts wünschen, sollten sie das bereits im Projektantrag angeben. Das gilt vor allem dann, wenn ein Projekt keinen im Förderprogramm „Förderaufruf für innovative Klimaschutzprojekte“ gewünschten innovativen Charakter aufweist. Bei kommunalen Projekten wäre es günstig, die Projektlaufzeit grundsätzlich länger anzusetzen: 2,5 oder auch 3 Jahre sind Zeiträume, in denen Kommunalverwaltungen erfolgreich Prozesse und Umsetzungen schaffen.

     

  • Produkte des Projekts

  • Checkliste der Erfolgsfaktoren

    • enge Zusammenarbeit mit Einzelakteur*innen in der kommunalen Finanzverwaltung von Vorreiterstädten und Energieagenturen
    • flexible Anpassung der Beratungsangebote an die verschiedenen Bedarfe der Kommunen
    • hohe Fach- und Methodenkompetenz in den Arbeitsfeldern nachhaltige Finanzanlagen, kommunaler Klimaschutz und Moderation

     

     

     

    Weiterführende Informationen