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Landeshauptstadt Stuttgart gewinnt beim Bundeswettbewerb „Klimaaktive Kommune 2025“

40.000 Euro Preisgeld für „Klimaneutrale Eiswelt“

Die Auszeichnung wurde für die zukunftsweisende Sanierung des Stuttgarter Eisstadions vergeben, das dadurch komplett CO2-neutral betrieben wird.

Die Landeshauptstadt Stuttgart gehört zu den Gewinnern beim Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2025“
Die Landeshauptstadt Stuttgart gehört zu den Gewinnern beim Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2025“
© Sympathiefilm/Difu

Video zum ausgezeichneten Projekt

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Bürgermeister Peter Pätzold zur Verwendung des Preisgeldes

„Mit dem Preisgeld möchten wir verschiedene Klimaschutzprojekte planen und umsetzen, die junge Sportlerinnen und Sportler in der Eiswelt für Klimaschutz begeistern und sie dabei unterstützen, in ihrem Alltag und im Training selbst einen Beitrag zu leisten.“

Factsheet zum ausgezeichneten Projekt

Alle Infos zusammengefasst in einem Factsheet: barrierefreies PDF zum Download

Stuttgart on Ice – jetzt CO2-neutral

In der Stuttgarter Eiswelt dreht sich seit der Saison 2024/2025 alles um klimafreundlichen Eissport: Das städtische Eisstadion ist nach umfassender Sanierung CO2-neutral. Möglich wird dies durch eine Kombination aus modernsten Wärmepumpen, Abwärmenutzung und einer innovativen Photovoltaik-Folie auf dem Dach, die Strom für den Hallenbetrieb liefert. Im Mittelpunkt der Energieversorgung stehen die Kältemaschinen, die für die Kühlung der Eisflächen sorgen und dabei große Mengen Abwärme erzeugen. Während diese in vielen anderen Eishallen ungenutzt an die Außenluft abgegeben wird, nutzt die Eiswelt sie vor Ort und deckt damit rund ein Drittel ihres Wärmebedarfs. Auf diese Weise konnte die Stadt die fossile Gasheizung und ein veraltetes Blockheizkraftwerk ersetzen – und spart nun jedes Jahr knapp 250 Tonnen CO2 ein. Ein weiteres Merkmal: Die Eiswelt speist überschüssige Wärme in das Netz einer benachbarten Sporthalle ein und profitiert zugleich vom dortigen PV-Überschuss – dadurch entsteht ein Energieverbund, der sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Vorteile vereint.

Die Idee zu der umfassenden Sanierung entstand im Rahmen des städtischen Klimaschutzprogramms: 2020 beschloss der Gemeinderat, alle städtischen Gebäude bis 2030 klimaneutral zu betreiben. Für die energieintensive Eiswelt war ein intelligentes Gesamtkonzept gefragt. Die Umsetzung erfolgte in enger Zusammenarbeit zwischen städtischen Ämtern wie dem Sport- und Hochbauamt, dem Amt für Umweltschutz sowie externen Fachplanerinnen und -planern und ausführenden Firmen. Gemeinsam entwickelten sie ein Konzept, das innovative Technik mit praktischer Alltagstauglichkeit verbindet und zugleich ein Modell für weitere energetische Sanierungen städtischer Liegenschaften bietet.

Technischer Vorreiter für klimafreundliche Sportstätten

Die klimaneutrale Energieversorgung basiert im Grunde auf drei Wärmenetzen: Diese nutzen die Abwärme der Kältemaschinen, die beim Betrieb der Eisflächen entsteht, und stellen sie – abhängig vom notwendigen Temperaturniveau – für unterschiedliche Anwendungen bereit. Ein Netz mit rund 28 Grad Celsius nutzt die Abwärme direkt und versorgt Anlagen wie Lüftung oder Schmelzgruben, ein zweites liefert bis 55 Grad Celsius für die Warmwasserbereitung, und ein drittes stellt mit bis zu 65 Grad Celsius Wärme für anspruchsvollere Verbraucher bereit. Vier Wärmepumpen mit insgesamt 460 kW Leistung heben das Temperaturniveau je nach Bedarf an und ermöglichen so die Nutzung in allen Netzen. Ergänzt wird das System durch Elektroheizkessel für Spitzenlasten, die mit Strom aus ultraleichten PV-Folienmodulen auf dem Dach betrieben werden. Zudem ist die Eiswelt in einen Energieverbund mit der benachbarten Sporthalle integriert: Überschüssiger PV-Strom fließt in die Eiswelt, während überschüssige Wärme zurückgespeist wird.

Die Sanierung zur klimaneutralen Eiswelt wurde im Sommer 2024 abgeschlossen und kostete 2,65 Millionen Euro. Fördermittel der KfW decken rund zehn Prozent der Investition, die übrigen Kosten trägt die Stadt. Mit jährlichen Einsparungen von rund 122.000 Euro amortisiert sich das Projekt nach etwa 22 Jahren – je nach Energiepreisentwicklung auch früher. In einer Monitoringphase soll geprüft werden, wie die Eiswelt künftig als Wärmelieferant für ein geplantes Nahwärmenetz in einem nahegelegenen Quartier dienen kann.

Das Projekt zeigt, dass selbst komplexe, energieintensive Gebäude wie eine Eishalle klimaneutral betrieben werden können. Mit seiner technischen Raffinesse, dem Energieverbund mit der Sporthalle und der PV-Folie ist die Eiswelt ein Leuchtturmprojekt, auch über Stuttgart hinaus.

  • Weiterführende Informationen
    Pressefoto Landeshauptstadt Stuttgart

    zip | 26.97 MB

    Factsheet Landeshauptstadt Stuttgart

    pdf | 1.67 MB