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Die Produktauszeichnung EcoTopTen - Schwerpunkt SEK Stromsparen

Förderung von energieeffizienten Produkten und Energieeinsparungen mit Marktübersichten, Social-Media-Aktivitäten, Aktionen und der Sondereinsatzkampagne Stromsparen

Projektinformationen
Projektnehmer

Öko-Institut. Institut für angewandte Ökologie e.V.

Projektlaufzeit

01.01.2015 bis
30.06.2018

Fördersumme

724.800 Euro

Förderkennzeichen

03KF0018

Die stromsparendsten Produkte für das Klima

Der Stromverbrauch der privaten Haushalte trägt wesentlich zum CO2-Ausstoß in Deutschland bei. Viele Geräte sind heute zwar deutlich effizienter als früher, aber die effizientesten sind in der Anschaffung oft teu­rer als die Stromfresser. Und solange die Gesamt­kos­ten eines Gerätes – also der Kaufpreis plus die Strom­kosten über den gesamten Nutzungszeit­raum – beim Kauf nicht erkennbar sind, zählt das Preisschild.

Auf einen Blick

Die vom Öko-Institut e.V. initiierte Informations­kam­pagne EcoTopTen schafft hier seit 2005 Abhilfe. Sie bie­tet auf www.ecotopten.de kompakte Markt­über­sich­­­ten zu empfehlenswerten Produkten, die nicht nur umweltfreundlich und energiesparend sind, son­dern auch ein gutes Preis-Leistungsverhältnis haben. Im Rah­men des Pro­jek­tes EcoTopTen 2.0 (2012 bis 2014) erwei­ter­te das Öko-Institut das An­ge­bot und verbes­serte die Websei­te als zentrale In­for­ma­tions­plattform deutlich, indem es sie inhaltlich er­gänz­te, aktuali­sierte und in ein mo­der­neres Design über­führte. Die Aktio­nen im Projekt Sonderein­satz­kam­pagne Stromspa­ren (2015 bis 2018) animierten Haus­halte, nicht benötigte Zweitge­rä­te zu redu­zie­ren und auf LED-Beleuchtung umzu­stellen. In beiden Projekten nutzte das Team Kooperationen und Wettbe­werbe, um die Durch­schlagkraft der Kampagne zu erhöhen.

Nur die Besten kommen auf die Liste

Die Produktlisten von EcoTopTen bieten eine aktuelle Übersicht zu den am Markt verfügbaren ökologischen Spitzenprodukten in den Bereichen Beleuchtung, Haus­halts­geräte, Unter­hal­tung, Informations- und Kom­munikations­technolo­gien, Mobilität, Lebensmittel und Textilien. Diese Listen enthalten Angaben zu den technischen Eigenschaften, zu der Energieeffizienz und zu den mit der Herstellung und Nutzung verknüpften CO2-Emissionen. Mindestkriterien stellen sicher, dass nur hochwertige Produkte empfohlen werden, die ein angemessenes Preis-Leistungsverhältnis aufweisen und aus Umweltsicht spitze sind. EcoTopTen zeigt zu­dem, was die Produkte wirklich kosten: Neben dem Kauf­preis und den jährlichen Betriebskosten werden die Gesamt­kosten über die Lebensdauer dar­gestellt.

Die Webseite bietet auch Informationen zur umwelt­verträglichen Nutzung der Produkte. Kauftipps helfen Verbraucherinnen und Verbrau­chern vor der Kauf­ent­scheidung die richtigen Fragen zu stellen, damit das Produkt auch zu den eigenen Bedürfnissen passt. Ne­ben den Verbraucher­innen und Verbrauchern dienen die Produktlisten auch Exper­tinnen und Experten in der Verbraucher­beratung und den für die Beschaffung zuständigen Personen in Betrieben, Verbänden und Kommunen als Informa­tionsquelle und Beratungs­grundlage.

Optimierung der Webseite

Seit dem Start der Kampagne wurde die Webseite zwar regelmäßig aktualisiert, die Programmierung aber nicht grundsätzlich neugestaltet. Daher war es notwendig, die Webseite im Rahmen des ersten Pro­jektes auf eine moderne Basis zu stellen. Dies bein­hal­tete eine Neu­programmierung auf Basis des Con­tent Management Systems (CMS) Drupal. Im Zuge der Neu­program­mierung wurden außerdem die Inhalte grund­sätzlich überarbeitet und das Er­schei­nungsbild aufge­frischt. Die neue Struktur erleichterte das Suchen und Finden von Produkten und Informationen.

Im Rahmen des Projektes Sondereinsatzkampagne Stromsparen erfolgte abermals eine Aktualisierung von EcoTopTen-Datenbank und -Webseite. Unter anderem wurden hier die EcoTopTen-Produktlisten für Autos von der Webseite entfernt, da die Emissionsdaten wegen Mani­pu­lationen auf der Herstellerseite keine Referenz mehr darstellten. Das Projektteam ersetzte sie mit allgemeineren Kaufempfehlungen.

  • Was sollte das Projekt erreichen?

    • Information der Verbraucherinnen und Verbraucher über energieeffiziente, klima­verträgliche, kostengünstige Produkte und deren Nutzung;
    • Motivation der Verbraucherinnen und Verbraucher zum Kauf dieser Produkte;
    • Mobilisierung von privaten Haushalten zum Stromsparen durch die Aktion „Energie­wende – Wir fangen schon mal an!“;
    • Einbindung von Partnerinnen und Partnern zur Verbreitung des Angebots;
    • Durchführung der Sonderaktion „Feuer sucht Eis“ mit 100-Vor-Ort-Aktionen, Entsorgung von 4.000 Kühlgeräten und Vermeidung von 9.000 Tonnen CO2 und der Aktion „Alles LeuchtED“.

Klimafreundliche Lebensmittel als neuer Inhalt

Studien zu den klimarelevanten Emissionen von Ge­müse- und Obstanbau zeigen, dass die regionale, öko­logische Pro­duk­tion klimafreundlicher ist. Vor diesem Hintergrund wurde im Rahmen des ersten Pro­jektes das Produktcluster „Lebens­mit­tel“ zusätzlich zu den be­stehenden Kategorien ent­wickelt. Hierzu ge­hörten ein Rezepte-Saison­kalender und Handlungs­emp­feh­lungen für den klimafreund­lichen Lebens­mit­tel­einkauf. Sie wurden mit anschauli­chen Grafiken illustriert.

Einflussreiche Partnerinnen und Partner

Um eine möglichst große Reichweite der Empfeh­lun­gen zu erzielen, wurden die Produktlisten im ersten Projekt mit www.utopia.de, einer Plattform für nach­haltigem Konsum, verknüpft. Damit fanden Interes­sierte über den Utopia Produkt-Guide, einem Katalog nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen, auch zu den EcoTopTen-Empfeh­lungen. Noch nutzerfreund­licher wurde es mit dem Utopia City-Guide, einem di­gi­talen Branchenbuch für nachhaltig agierende Geschäf­te für zunächst Hamburg, Berlin und München. Diese Datenbank umfasste 2011 mehr als 12.000 Adress­­einträge und ermöglichte die direkte Suche nach An­bie­terinnen und Anbietern der durch EcoTopTen empfohlenen Produkte und Dienst­leistungen. Auch im Rahmen des zweiten Projektes Sondereinsatz­kam­pag­ne Strom­sparen fo­kus­sierte sich das Projektteam darauf, neue Part­ne­rin­nen und Partner zu gewinnen. Koopera­tio­nen unter anderem mit der Preisvergleichs­platt­form Idealo und der Webseite von Greenpeace energy ver­halfen den Produktlisten von EcoTopTen zu noch mehr Sicht­barkeit. EcoTopTen diente auch als Basis für den Produkt­finder der Nationalen Top Runner Initiative (NTRI) des Bundesministeriums für Wirt­schaft und Energie. Diese Initiative soll Herstelle­rin­nen und Her­steller, Händlerinnen und Händler und Ver­brau­che­rin­nen und Verbraucher motivieren, effi­ziente und ener­giespa­ren­de Produkte zu ent­wickeln, zu ver­markten und zu nutzen und bot sich daher ebenso für eine Koopera­tion an.

Eine Recherche des Öko-Instituts Ende 2013 zeigte, dass auch viele Institutionen im Bereich Beschaffung auf EcoTopTen verwiesen oder die Min­dest­kriterien für Aus­schreibungen verwen­deten. Die Listen der öko­logischen Spitzengeräte auf der Kam­pagnen­webseite werden zudem von ver­schiedenen Einrichtungen un­ter anderem dem KühlCheck von co2online für ihre Haushalts- und Verbraucher­bera­tung genutzt.

  • Was hat das Projekt erreicht?

    • Information der Verbraucherinnen und Ver­braucher zum Einkauf energieeffizienter, klimafreundlicher und kostengünstiger Produkte durch die Internetseite;
    • Bereitstellung von Tipps für die Nutzung der Produkte, um die energieeffiziente und klima­schützende Nutzung der Produkte sicher­zu­stellen;
    • Mobilisierung von 2.281 Haushalten zum Stromsparen durch die Aktion „Energie­wende – Wir fangen schon mal an!“;
    • Teilnahme von 20 Feuerwehrgruppen am Wettbewerb „Feuer sucht Eis“, Entsorgung von 600 Kühlgeräten;
    • Veröffentlichung von „LED-Umstellung für Eilige, „LED-Praxis­hilfe“, „LED-Glossar“, zwei Fotostories und einem LED-Erklärfilm;
    • Einsparung von 57 Gigawattstunden Strom, 37.730 Tonnen CO2-Emissionen und 16,8 Mil­lionen Euro an Stromkosten in den Haus­halten.

Mit wenig Geld viel Strom sparen

Die Aktion „1.000 Euro Strom sparen,“ motivierte Verbraucher­innen und Ver­braucher dazu, mit Hilfe von Maßnah­men, die wenig kosten, viel Strom zu sparen. Die Idee der Aktion basierte darauf, dass ein typischer Zwei-Per­sonen-Haushalt durch den Kauf und die Nutzung von strom­sparenden Produkten für circa 250 Euro 1.000 Kilowattstunden Strom im Jahr ein­sparen kann. Daraus ergibt sich im Laufe von fünf Jah­ren eine Ge­samtersparnis von 1.000 Euro. Ur­sprüng­­lich sollten an der Aktion mindestens 50.000 Haus­­halte oder 100.000 Personen teilnehmen. Über attrak­tiv gestal­tete Flyer und Medien­partner wie Wirt­schafts­­woche und Schrot und Korn erfuhren die Verbrauche­rinnen und Verbraucher von der Aktion. Sponsoren wie die Deutsche Telekom, der Ökostrom­anbieter Po­lar­stern oder Saturn stellten attraktive Preise bereit.

Besonders energieeffiziente Haushalte konnten Geld­preise von 1.000 Euro, 1.000 Kilowatt­stunden Öko­strom und diverse energi­e­effiziente Produkte gewin­nen. Im Aktionsblog von Utopia berichteten die 2.281 Ge­winner-Haushalte über ihre Erfahrungen und gaben Tipps rund um das Thema Energiesparen.

„Die Gewinner haben im Aktionsblog von Utopia über ihre persönlichen Tipps und Tricks zum Stromsparen berichtet […]. Zu erfahren, mit welchen Tricks die Teilnehmer so viel Strom sparen konnten, wird hoffentlich noch viel mehr Menschen zum Energiesparen motivieren.“

Dr. Meike Gebhard, Geschäftsführerin Utopia GmbH

Feuerwehren suchen Kühlgeräte

In Deutschland exis­tieren rund 22 Mill­ionen Zweit­kühlschränke oder -gefriertruhen, die unnötig viel Strom fressen. Im Projekt Sondereinsatzkampagne Stromsparen motivierte das Öko-Institut mit der innovativen Aktion „Feuer sucht Eis“ Haus­halte, diese Geräte zu ent­sorgen mit einem Wettbewerb unter freiwilligen Feuerwehren, Jugendfeuer­wehren und Feu­erwehr­för­der­vereinen. Sie bekamen Leit­fä­den und Kommunikationsmaterial für die Gewin­nung von Haushalten, und traten in zwei Kategorien ge­gen­ein­ander an. Die Freiwillige Feuerwehr Buckow e.V. gewann mit 24 Kühl­geräten bei 201 Ein­wohnerinnen und Einwohnern den Wett­bewerb um die meisten eingesammelten Kühlgeräte relativ zur Einwohner­zahl. Die Jugend­feuerwehr Splietau holte sich mit einem Gerät aus dem Jahr 1957 den Sieg in der Kategorie „ältestes Kühlgerät“.

Die zweite Aktion „Alles LeuchtED – Praxistest ener­gie­effiziente Beleuchtung“ sollte Haushalte moti­vie­ren, ihre Beleuchtung auf LED umzu­stellen. Auch wenn dies praktisch einfach ist, geschieht es oft nicht aufgrund von Unsicherheiten bezüglich der Lichtfarben oder der Kompatibilität mit bestehenden Lampen.

Hier beriet das Öko-Institut zunächst zehn Aktions­haushalte bei der Umstel­lung. Das Projektteam ver­­öffent­lich­te die Erfahrungs­berich­te und erstellte auf dieser Basis verschiedene Praxishilfen für Haus­halte und einen Erklärfilm. Eine bundesweite Verlo­sungs­aktion mit attraktiven Preisen warb für die Aktion. Unterstützt wurde das Projekt­team hier von Ener­giever­sorgern und Kommunen, die Haushalte warben und Preise bereit­stellten.

  • Wie ging es weiter?

    Informationen zum Projekt sind auf der Seite www.ecotopten.de verfügbar. Auch der Flyer „LED-Umstellung für Eilige“, die ausführliche LED-Praxishilfe, der Glossar und der Leitfaden für Feuerwehren können hier heruntergeladen werden.

Beitrag zum Klimaschutz

Wenn die Kampagnen­webseite Besucherinnen und Besucher in ihrer Kaufentscheidung beeinflusst und diese statt eines typischen Produktes ein von EcoTopTen empfohlenes Produkt wählen, dann lassen sich hieraus Strom- und CO2-Einspar­ungen ableiten. Die Berechnung dieses Einspar­effektes erfolgte im ersten Projekt mit Hilfe einer zweistufigen Online-Um­frage, die 2012 und 2013 durchgeführt wurde.

Sie ergab, dass pro Zugriff zur Webseite eine durch­schnitt­liche Stromein­sparung 18,93 Kilowattstunden pro Jahr erreicht wurde. Vor dem Hintergrund der Zugriffs­zahlen auf www.ecotopten.de in den Jahren 2012 bis 2014 konnte so ermittelt werden, dass insgesamt 17,41 Gigawattstunden pro Jahr an Strom­ein­spa­rungen ausgelöst wurden.

Das Moni­to­ring der Erfolge im Rahmen der Sonder­einsatzkampagne Stromsparen ergab, dass durch die Wirkungen der Webseite sowie die Sonder­aktionen sogar 57 Giga­watt­stunden Strom eingespart und 37.730 Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden.

Tipps und Tricks für interessierte Institutionen

Die Webseite www.ecotopten.de ist nach wie vor ein wichtiges Medium für den nachhaltigen und klima­schonenden Konsum. Daher ist es sinnvoll, sie für den privaten oder öffentlichen Kauf von Gütern und Dienstleistungen einzusetzen.

  • Checkliste der Erfolgsfaktoren

    • Anschauliche Darstellung der Gesamtkosten, die für das Produkt anfallen;
    • Kooperation mit anderen Webseitenan­bie­tern mit vergleichbaren Angeboten und Verzahnung der Angebote;
    • Information der Verbraucherinnen und Verbraucher online und vor Ort.

Gesamtkosten darstellen

Eine verständliche Darstellung aller Kosten eines Gerätes während seiner Lebensdauer erzeugt die nötige Transparenz über den Mehrwert strom­spa­render und hochwertiger Produkte, die sich von der kurzlebigen Billigware absetzen. In der Klima­schutz­kommunikation sollte dies generell stärker berück­sichtigt werden.

Online-Informationen mit lokalen Informationen verknüpfen

Die Kooperation mit etablierten Plattformen – zum Beispiel über die Verzahnung mit Produktkatalogen und loka­len Branchenbüchern – ­­erleichtert Interessierten nicht nur die Produktauswahl, sondern auch das Finden des Produktes im lokalen Umfeld.

In langfristiges Angebot überführen

Im Rahmen des Projektes Sondereinsatzkampagne Stromsparen prüfte das Öko-Institut Möglichkeiten, die Webseite langfristig zu finanzieren. Die Analyse ergab, dass sich weder Crowd­funding-Modelle noch die Überführung von EcoTopTen in eine Kaufplattform dazu eignen. Ob die Plattform über ein Koope­rations­modell weiter­betrie­ben werden kann, war zu Projektende noch zu klären.

  • Klimaschutz braucht Initiative

    Die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesumweltministeriums unterstützt seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Die Förderung erstreckt sich von der Ent­wicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Maßnahmen. Die guten Ideen aus den Projekten tragen dazu bei, den Klimaschutz vor Ort zu verankern. Hiervon profitieren Verbrauche­rinnen und Verbraucher, Kommunen, Unternehmen und Bildungseinrichtungen.

 

Weiterführende Informationen
PKD_EcoTopTen_221220...

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