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31. Mai 2022

Zehn Unternehmen erhalten Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz verleiht erstmals den Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt.

Preisträgerinnen und Preisträger des IKU 2022 auf der Bühne mit ihren Pokalen
Preisträgerinnen und Preisträger des IKU 2022 auf der Bühne mit ihren Pokalen
© Christian Kruppa | www.christiankruppa.de

In diesem Jahr hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz zum ersten Mal den Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt (IKU) verliehen. Prämiert wurden herausragende Innovationen von zehn deutschen Unternehmen und Forschungseinrichtungen mit insgesamt 175.000 Euro Preisgeld.

Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Oliver Krischer MdB: „Innovationen für Umwelt- und Klimaschutz sind und bleiben wichtig für ein nachhaltiges Wirtschaften und die gesamte Gesellschaft. Sie halten uns weltweit wettbewerbsfähig und garantieren uns auch zukünftig Wertschöpfung, Arbeitsplätze und Wohlstand. Die Innovationen, die wir heute prämieren, zeigen, wie vielfältig die Möglichkeiten zur Verringerung des Verbrauchs an Energie und Rohstoffen sind und welch faszinierende Lösungen dafür gefunden werden.“

Der IKU ist eine renommierte Auszeichnung, die in diesem Jahr bereits zum achten Mal vergeben wird, jedoch erstmalig durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Gefördert wird der Innovationspreis aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative des Ministeriums. Eine hochrangig besetzte Jury unter dem Vorsitz von Professor Ottmar Edenhofer, Direktor am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), hat die diesjährigen Preisträger in sechs Kategorien ausgewählt. Grundlage der Jury-Entscheidung war die wissenschaftliche Bewertung durch das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI).

  • Preise in der Kategorie: Nutzung des digitalen Wandels für klima- und umweltfreundliche Innovationen
    • Die von der ENEKA Energie und Karten GmbH (Rostock) entwickelte kartografische Software-Toolbox unterstützt Kommunen bei der Energie- und insbesondere der Wärmeplanung. Durch die Ausrichtung auf Prozesse und Gebäude ermöglicht sie eine enorme Zeitersparnis bei Planungsvorhaben, der Identifizierung von effizienten Maßnahmen und der Erfüllung von Berichtspflichten.
       
    • Das auf Künstlicher Intelligenz basierende Energiemanagement der etalytics GmbH (Darmstadt) optimiert industrielle Energiesysteme im Betrieb und erzielt dabei Energieeinsparungen von bis zu 40 Prozent. Durch die Kombination lernender Verfahren mit physikalischem Domänenwissen wird ein sehr breites Spektrum von Anwendungsfällen abgedeckt.
  • Preise in der Kategorie: Produkt- und Dienstleistungsinnovationen für den Klimaschutz
    • Das Fraunhofer Institut UMSICHT (Oberhausen) und das Start-up Volterion (Dortmund) konnten die Kosten für Stacks von Redox-Flow-Batterien um 50 Prozent senken, indem sie Bipolarplatten aus hochgefüllten Thermoplasten entwickelten, welche sie massenproduktionstauglich fertigen und automatisiert zu Batteriestacks verschweißen können.
       
    • Die Kueppers Solutions GmbH (Gelsenkirchen) bietet mit dem iRecu den weltweit ersten im 3D-Druck hergestellten Serienbrenner mit optimierter Wärmerückgewinnung an. Schon vor der Verfügbarkeit grüner Brennstoffe können so in industriellen Thermoprozessanlagen 2,2 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. In einem nächsten Schritt lassen sich mit grünem Wasserstoff über die zweikanalige Gasmischeinheit weitere 13 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr sparen.
  • Preise in der Kategorie: Prozessinnovationen für den Klimaschutz
    • Die Grundfos GmbH (Erkrath) hat mit iGRID eine Lösung entwickelt, mit der Fernwärmenetze in einzelne Zonen unterteilt werden können. Durch eine intelligente Datenerfassung und -auswertung in Echtzeit lässt sich die Energieversorgung in diesen Zonen gezielter an den Bedarf anpassen und dabei die Temperatur absenken. Durch die Reduzierung der Vorlauftemperaturen können CO2-Emissionen gespart, alternative Energiequellen eingesetzt und die Lebensdauer der Leitungen erhöht werden.
       
    • Die HeidelbergCement AG (Heidelberg) hat mit ReConcrete-360° ein Verfahrenskonzept zur Kreislaufwirtschaft von Beton, Zuschlagstoffen, Zement und CO2 entwickelt. Der aus Altbeton abgetrennte Zementstein dient als Ersatz für Kalkstein und als reaktiver Zementbestandteil. Für Deutschland liegt das CO2-Einsparpotential durch dieses Verfahren bei 10 Millionen Tonnen pro Jahr.
  • Preise in der Kategorie: Kooperation mit Entwicklungs- und Schwellenländern bei technischen oder sozialen Innovationen für Umwelt- und Klimaschutz
    • Das abwasserfreie Droptima-Verfahren von Klink Textile Pflege-Dienste (Salzgitter) spart bei den industriellen Waschprozessen der Jeansproduktion mindestens 85 Prozent Frischwasser, 70 Prozent Chemikalien und 70 Prozent Energie (Photovoltaik). Bei 150 Millionen Jeanshosen, die weltweit monatlich produziert werden, könnten damit 14,1 Millionen Kubikmeter Frischwasser eingespart werden.
       
    • Die TFE Energy GmbH (München) ermöglicht mit der Online Plattform VIDA mittels Künstlicher Intelligenz und Satellitendaten eine zeit- und kostensparende Planung von Elektrifizierungsprojekten in Entwicklungsländern und katalysierte seit Februar 2021 bereits Investitionen von mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar in Energy Access Projekte in mehr als 15 Ländern in Afrika und Asien.
  • Preis in der Kategorie: Umweltfreundliche Technologien
    • Die Kurtz GmbH (Kreuzwertheim) hat mit dem Einsatz von Radiofrequenz-Technologie die Herstellung von Formschaumteilen revolutioniert. Neben großen Einsparungen an Wasser und Energie ist am Verfahren besonders innovativ, dass Biopolymere und zu 100 Prozent recycelter Kunststoff im „Kurtz Wave Foamer“ eingesetzt werden können.
  • Preis in der Kategorie: Umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen
    • SCHUNK (Lauffen) hat in Zusammenarbeit mit dem Start-up INNOCISE einen bionisch inspirierten Greifer entwickelt, der auf dem Prinzip der Adhäsion basiert. Er ermöglicht eine automatisierte Handhabung auch in hygienisch sensiblen Umgebungen oder für empfindliche Werkstücke. Der Greifvorgang selbst benötigt keine zusätzliche Energie, womit etwa im Vergleich zu konventionellen Flächengreifern der Energiebedarf signifikant reduziert wird.

Weitere Informationen rund um den Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt finden Sie auf www.iku-innovationspreis.de.